World Vision hat 101 Kinder und Jugendliche in 13 Ländern zu ihren Erfahrungen mit der Pandemie
befragt. Dabei stellte sich heraus, dass sich viele von Ihnen über das Internet über das Coronavirus und
den angemessenen Umgang damit informieren. Da viele Erwachsene häufig eingeschränkteren Zugang
zu digitalen Angeboten haben, sind junge Menschen besser informiert und unterstützen ihre Gemeinden
als Multiplikatoren.
Olaf Schoensee, WASH Experte bei World Vision Schweiz: "Kinder sind
oftmals stärker medial vernetzt als die Erwachsenen und somit auch schneller und besser informiert. Viele
Erwachsene sind erst von ihren Kindern auf das Virus und die damit verbundenen Gefahren aufmerksam
gemacht worden und haben auf Anraten ihrer Kinder ihr Verhalten geändert und stärker auf Hygiene und
soziale Distanz geachtet."
Befragt zu den Auswirkungen der Corona-Bekämpfung in ihren
jeweiligen Ländern gaben die Kinder und Jugendlichen an, dass sie vor allem von Schulschliessungen
betroffen sind. Zudem würden sie Kontaktsperren emotional belasten und viele von ihnen litten zudem
unter einer wachsenden Armut und es gäbe zu wenig zu essen. Als besonders belastend empfänden viele
der befragten Kinder und Jugendlichen die Ungewissheit über Dauer und Ausmass der Krise.
Olaf
Schoensee: "Je passiver man eine Krise erdulden muss, desto grösser ist das Gefühl der Unsicherheit.
Die Kinder wünschen sich daher, aktiver zur Eindämmung der Pandemie eingebunden zu werden. Sie
können eine zentrale Rolle bei der Sensibilisierung und Verbreitung von Information spielen."
Ein
Grossteil der Kinder erklärte daher, eigene Netzwerke in sozialen Medien zu nutzen, um Informationen
über das Coronavirus möglichst weit zu verbreiten. In Ländern mit schwacher Internet Infrastruktur wie
Sierra Leone gaben Kinder und Jugendliche an, vor allem Mobiltelefone zur Verbreitung von Informationen
zu nutzen. Kinder in Flüchtlingslagern und in Gegenden ohne Internet- oder Mobilfunkzugang regten an,
dass lokale Radiostationen intensiver über Corona und entsprechende Massnahmen berichten sollen.
Olaf Schoensee: "Die Studie zeigt deutlich auf, dass insbesondere Kinder und Jugendliche einen
wichtigen Beitrag leisten können, die Ausbreitung von COVID-19 zu stoppen."
Informationen zur
Studie:
Die Befragung wurde von Mitte März bis Anfang April unter 101 Kindern und Jugendlichen
(58 Mädchen und 43 Jungs) im Alter von acht bis 18 Jahren durchgeführt. Die Befragten stammen aus 13
Ländern: Albanien, Bangladesch, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Demokratische Republik Kongo
(DRC), Mali, Mongolei, Nicaragua, Peru, Philippinen, Rumänien, Sierra Leone und aus Syrien geflüchtete
Kinder, die in einem Lager an der syrisch-türkischen Grenze leben. Die Befragungen wurden online u.a.
über soziale Medien geführt.
Kontakt:
World Vision Schweiz
Alexander Koch,
Mediensprecher
Alexander.Koch@worldvision.ch
Tel.: 044 / 510 14 28
Mobil: 079 / 439 18
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