Wallisellen (ots) - Die 191 Shoppingcenter in der Schweiz (ohne Bahnhöfe und Flughäfen) erzielten
im Jahr 2018 einen Marktanteil von 19% des gesamten Detailhandelsumsatzes in der Schweiz. Die
rund 5'000 Geschäfte und Restaurants in den 191 Konsumtempeln erwirtschafteten somit auf ca.
2,79 Mio. m2 Verkaufsfläche einen Umsatz von CHF 17,35 Mrd. pro Jahr. - Dies war zumindest im
Jahr 2018 der Fall. Für dieses Jahr sehen die Prognosen deutlich schlechter aus.
Aufgrund des Lockdowns und der damit verbundenen Schliessung eines Grossteils aller
Geschäfte und Gastronomiebetriebe verlieren die Schweizer Shoppingcenter im Moment pro Tag
ca. CHF 39 Mio. Umsatz. Die Berechnungsgrundlage für diese Prognose besteht in den
geschätzten und hochgerechneten Umsätzen derjenigen Branchen, welche gemäss BAG in der
Verordnung vom 17.03.2020 den Betrieb weiterhin aufrechterhalten dürfen. Konkret sind dies
Lebensmittelgeschäfte und Gesundheitseinrichtungen (Medikamente, Waren des täglichen
Gebrauchs, inkl. Petfood). Der Flächen- und Umsatzanteil dieser Branchen ist bei kleineren und
mittelgrossen Centern (Nahversorgungscentern) wesentlich höher als bei grösseren Centern,
oftmals bedingt durch einen Lebensmittel Supermarkt als Ankerstore. Entsprechend kann davon
ausgegangen werden, dass die Umsatzeinbussen bei kleineren und mittelgrossen Center
prozentual niedriger liegen. Wie stark die einzelnen Center vom momentanen
Umsatzverlust betroffen sind, hängt also überwiegend vom Angebots- und Branchenmix ab. Wie
sich die aktuelle Umsatzsituation auf den Jahresumsatz auswirken wird, ist noch ungewiss.
Schwierig einzuschätzen ist der Gewöhnungseffekt des Online-Handels. Gegenwärtig boomt das
Geschäft mit dem E-Commerce und viele Neukunden machen erstmals mit diesem für sie
neuen Einkaufskanal Erfahrungen. Ungewiss ist, wie viele dieser Kunden zurück zum stationären
Handel kommen und wie häufig sie die Möglichkeiten des Online-Handels weiterhin nutzen
werden. Etliche Center, welche noch vor kurzer Zeit einen regelrechten Ansturm
(Hamsterkäufe) erlebten und überdurchschnittliche Umsätze erzielten, verzeichnen aktuell einen
massiven Frequenzrückgang. Dies führt zwar zu weiteren Umsatzrückgängen, dafür scheint die
Empfehlung des Bundesrates "Bleiben Sie zu Hause" zu greifen, was angesichts der akuten
Lage auch wünschenswert ist. Die Schliessung der betroffenen Geschäfte bringt eine
weitere Herausforderung mit sich, nämlich die Miete (und die Nebenkosten). Hier gilt es jetzt für
Mieter wie Vermieter rasch partnerschaftliche, tragbare und annehmbare Lösungen zu finden.
Dieser Bericht ist Bestandteil der aktuellen Studie des Swiss Council of Shopping
Places, welche voraussichtlich Ende April 2020 im Swiss Council Marktreport 2020 veröffentlicht
wird. Kontakt: Marcel Stoffel Swiss Council of Shopping Places
M. +41 79 456 26 56 stoffel@swisscouncil.swiss
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