Die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz fordert die Schweizer
Gesundheitsbehörden auf, die folgenden Massnahmen zu ergreifen:
- Als
Präventivmassnahme zur Senkung des Risikos einer Erkrankung mit bzw. ernsthafter
Komplikationen bei Covid-19 empfehlen wir, das Rauchen oder den Konsum von E-Zigaretten
zu stoppen und Passivrauchen zu vermeiden. Der Bundesrat soll die Bevölkerung über die
negativen Auswirkungen des Rauchens im Zusammenhang mit COVID-19 informieren. - Als
dringende Massnahme fordern wir ein sofortiges, vollständiges und dauerhaftes Verbot des
Verkaufs aller Tabak- und Nikotinprodukte an Personen unter 18 Jahren. Der Bundesrat
kann für die schnelle Umsetzung des Verbotes, bis zum Inkrafttreten des
Tabakproduktegesetzes, eine Anpassung der Verordnung Nr. 2 über die Massnahmen zur
Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19) (818.101.24) vornehmen.
Rauchen und
Grippe
Eine 2019 veröffentlichte Meta-Analyse zum Zusammenhang zwischen Rauchen
und Grippe ergab, dass Raucherinnen und Raucher häufiger hospitalisiert werden müssen.
Ebenfalls müssen Raucherinnen und Raucher mit grösserer Wahrscheinlichkeit auf die
Intensivstation verlegt werden .
Potentielles Risiko durch Konsum von E-Zigaretten
Auch der Konsum von E-Zigaretten kann, wie das Rauchen, die Gesundheit der Lunge
beeinträchtigen. Ob es zu COPD führen kann, ist noch unklar, aber neue Erkenntnisse deuten
darauf hin, dass die Exposition gegenüber Aerosolen aus E-Zigaretten die Lungenzellen schädigt
und das Infektionsrisiko für den Coronavirus erhöht.
Bekannt ist, dass bestimmte
Aromen, die in E-Zigaretten enthalten sind, in Zusammenhang mit respiratorischen Pathologien
wie Bronchiolitis obliterans stehen. Es gibt auch Hinweise, dass gewisse Verbindungen in den
Liquids, die zur Erzeugung des Dampfes dienen, eine immunosuppressive Wirkung haben.
Der jüngst erschienene Artikel «Smoking or Vaping May Increase the Risk of a Severe
Coronavirus Infection» über das Rauchen und den E-Zigaretten-Konsum, fasst die bekannten
Risiken in Bezug auf COVID-19 gut zusammen.
Doppelt gestrafte Raucherinnen und
Raucher
Rauchen ist der Hauptrisikofaktor für die Entstehung vieler Krebs-, Herz- und
Lungenkrankheiten. Raucherinnen und Raucher sterben doppelt bis 39(!)-mal häufiger an diesen
Krankheiten. Personen, die an einer Krebserkrankung, einer Herz-Kreislauferkrankung oder
einer Lungenkrankheit leiden, gehören jetzt zu den Risikogruppen der Corona-Pandemie.
Nutzen eines Rauchstopps
Ein Rauchstopp bringt bereits kurzfristig einen Nutzen:
Nach 24 Stunden beginnt die Lunge Schleim und Rauchrückstände auszuwerfen. Nach vier
Wochen nehmen Husten und Atemnot ab. Die Flimmerhärchen in den Bronchien beginnen
nachzuwachsen und können ihre schützende Funktion wieder wahrnehmen, Fremdstoffe (Staub,
Pollen und Krankheitserreger) aus der Lunge zu transportieren.
In einem aktuellen
Beitrag des BMJ kommen britische Spezialisten zum selben Schluss: Es sei «plausibel, dass ein
Anstieg der Rauchstopps dazu beitragen kann, die Übertragung von COVID-19 zu reduzieren».
Mehrgleisige Ansätze, die sowohl pharmakologische als auch verhaltensbezogene Massnahmen
beinhalten seien am erfolgversprechendsten. Der Rauchstopp könne einen kleinen Teil dazu
beitragen.
Hilfe beim Rauchstopp
Wer für einen Rauchstopp Hilfe in Anspruch
nimmt, erhöht seine Chancen auf einen Rauchstopp. Informationen zum Rauchstopp finden Sie
im Internet auf der Seite Stopsmoking.ch und telefonisch bei der Rauchstopplinie. Unter der
Telefonnummer 0848 000 181 stehen Ihnen von 11 bis 19 Uhr professionelle
Rauchstoppberaterinnen und -berater zur Verfügung.
- http://ots.ch/7TW0VI
-
http://ots.ch/yt8B3d
Kontakt:
Bei Fragen wenden Sie sich bitte
an:
Wolfgang Kweitel, Kommunikationsmanager Politik
AT,wolfgang.kweitel@at-
schweiz.ch, Tel. 079 648 80 82