Mit über 2'000 getöteten Hunden pro Jahr galt der Schlachthof als dergrösste Hundefleisch-
Anbieter in der Region. Der Betrieb verkaufte zudem getrocknete Penisse von schwarzen
Hunden, die von Männern als Glücksbringer getragen werden. Unter den geschlachteten Tieren
waren Streuner, aber auch Haustiere, die entweder gestohlen oder gegen Töpfe und Pfannen
eingetauscht wurden. Der Schlachter sperrte die Hunde zusammen in einem winzigen, rostigen
Käfig, ehe er ihnen die Kehle durchtrennte. Nachdem VIER PFOTEN das Schlachthaus schloss,
brachte das Rettungsteam die Hunde zum lokalen VIER PFOTEN Partner «Animal Rescue
Cambodia». Dort werden sie medizinisch betreut bis sieein neues, sicheres Zuhause gefunden
haben. «Wir sind erleichtert, dass wir einen Schlachtbetrieb schliessen konnten, der so
unfassbar viel Tierleid verursacht hat. Die geretteten Hunde waren in einem furchtbaren Zustand.
Die beiden Hunde, die über zwei Jahre in dem winzigen Käfig sassen, konnten aufgrund des
starken Muskelschwunds inihren Beinen kaum laufen», sagt Dr. Katherine Polak, Tierärztin und
Leiterin der VIER PFOTEN Streunerhilfe in Südostasien.
Vom Hunde-Schlachter zum
Reisbauer
Im Rahmen seiner Recherchen traf das VIER PFOTEN-Team auf den
Besitzer des Schlachthauses. Er beteuerte aus dem brutalen Hundefleischhandel aussteigen zu
wollen und bat VIER PFOTEN um Hilfe.Gemeinsam erarbeitete man alternative Lösungen. Dem
Mann wurde nun ein Stück Land zur Verfügung gestellt, auf dem er zukünftig Reis und Gemüse
anbauen wird. Während des Rettungseinsatzes entfernte das VIERPFOTEN-Team den Käfig
und alle Schlachtwerkzeuge.
Drei Millionen tote Hunde jährlich in Kambodscha
In Kambodscha gibt es keine expliziten Gesetze, die den Handel mit Hundefleisch verbieten.
VIER PFOTEN Recherchen zeigen, dass jährlich rund drei Millionen Hunde in Kambodscha für
ihr Fleisch getötet werden. Der Grossteil der Hunde wird ertränkt, erhängt oder erstochen. Der
Hundefleischhandel ist ein gewinnorientiertes Geschäft. Ein lebender Hund bringt zwischen 2
CHF und 3 CHF pro Kilo,während ein Kilo rohes Hundefleisch für bis zu 3.95 CHF verkauft wird.
Ein Hundefleisch-Gericht kostet weniger als einen Franken. Allein in der kambodschanischen
Hauptstadt Phnom Penh hat VIER PFOTENüber 110 Restaurants, die Hundefleisch anbieten,
dokumentiert. Männermachen den Grossteil der Konsumenten aus. Nach getaner Arbeit
verzehren sie das Fleisch als Bar-Snack gemeinsam mit Alkohol. Frauenhingegen essen
Hundefleisch nicht in der Öffentlichkeit, jedoch Zuhause - oft aufgrund des Irrglaubens, dass das
Fleisch eine heilende Wirkung hat. Obwohl der Handel floriert, bleibt der Verzehr von
Hundefleisch eine kontroverse Praxis unter den Einheimischen.
Eine Gefahr für Tiere
und Menschen
Dass Hundefleisch alles andere als gesund ist, zeigen die Tollwut-Zahlen
in Kambodscha. Jährlich sterben rund 800 Kambodschaneran den Folgen von Tollwut. Der
Hundefleischhandel leistet einen wesentlichen Beitrag zu dieser traurigen Statistik, da durch ihn
infizierte Hunde durch das ganze Land transportiert und auch in Städte gebracht werden. Somit
laufen Händler, Schlachter und Konsumenten Gefahr, sich mit Tollwut anzustecken. «Der
Hundefleischhandel fördert nicht nur extreme Tierquälerei und illegale Aktivtäten, wie den
Diebstahl von Haustieren. Er ist auch eine ernsthafte gesundheitliche Bedrohung für
Einheimische und Touristen. Wenn Kambodscha Tollwut wirklich ausrotten möchte, darf esden
Hundefleischhandel nicht länger ignorieren», so Dr. Polak.
VIER PFOTENs Kampf
gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel
Um den Handel mit Hunde- aber auch
Katzenfleisch in Kambodscha und dem restlichen Südostasien nachhaltig zu beenden, startet
VIER PFOTENeine Kampagne auf internationaler und nationaler Ebene. Durch
Aufklärungsarbeit und Kooperationen mit den verantwortlichen Behördenund
Tourismusverbänden soll die Nachfrage nach Hunde- und Katzenfleisch reduziert und strengere
Tierschutzgesetze eingeführt werden. Darüber hinaus unterstützt VIER PFOTEN lokale
Tierschutzorganisationen und Gemeinden mit humanen und nachhaltigen Programmen zum
Management der Hunde- und Katzenpopulation.
VIER PFOTEN hat zudem eine Petition
gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel gestartet, die bereits über 100'000 Unterstützer
unterschrieben haben: http://ots.ch/Ua3ljy
Fotos/Videos:
Ein rough cut und Fotos von
der Rettung / Schliessung des Schlachthauses in Kambodscha kann hier runtergeladen werden:
https://ftp.vier-pfoten.org/?u=IuoEBeLa&p=PRbAtrmh
Mehr Fotos von der Recherche von VIER PFOTEN in Kambodscha sind hier zu finden:
http://ots.ch/ZEqLsV
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Videos dürfen kostenfrei verwendet werden. Sie dürfen nur für die Berichterstattung über diese
Medienmitteilung genutzt werden.Für diese Berichterstattung wird eine einfache (nicht-
ausschliessliche, nicht übertragbare) und nicht abtretbare Lizenz gewährt. Eine künftige
Wiederverwendung der Fotos und Videos ist nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung von
VIER PFOTEN gestattet.
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Copyright bei der Ausstrahlung zu verwenden. Der Urheberrechtshinweis kann entwederdurch
Einblendung des Originallogos, durch Einblendung der Schrift «VIER PFOTEN - Internationale
Tierschutzorganisation» oder durch einemündliche Information, dass der Eigentümer des
Materials «VIER PFOTEN- Internationale Tierschutzorganisation» ist, erfolgen. Es kommt
österreichisches Recht ohne seine Verweisnormen zur Anwendung, Gerichtsstand ist Wien.
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