830'000 Personen fühlten sich - gemäss Hochrechnungen - im letzten halben Jahr am
ehesten bei der Stellensuche (14%) und rund 766'000 Personen in der Gesundheitsversorgung
(11%) benachteiligt. Die grosse Mehrheit der Befragten sieht sich jedoch weder beim
Freizeitangebot im Nachteil (92%) noch haben sie - trotz Digitalisierung - ein Problem zu den für
sie notwendigen Informationen zu gelangen (91%).
Betrachtet man die Ergebnisse in
Bezug auf Altersgruppen näher, zeigt sich ein differenzierteres Bild vor allem bei Personen ab 40
bis zur Pensionierung. Hier fühlt sich fast jede fünfte Person bei der Stellensuche aufgrund des
Alters benachteiligt. Das sind 535'000 Personen. Für Pro Senectute Schweiz sind diese Zahlen
alarmierend. Das Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess in den letzten zehn Berufsjahren erhöht
das Risiko, im Pensionsalter von Altersarmut betroffen zu sein.
Bei der
Gesundheitsversorgung, fühlen sich über 180'000 Personen im Pensionsalter - mehr als jeder
Zehnte - benachteiligt. Als Beispiele werden die Kosten genannt. Die Befragten fühlen sich
zudem bei Diagnosen, Behandlungen und Rehabilitation nicht ernst genommen oder sie haben
das Gefühl, dass ihnen Behandlungen aufgrund des Alters vorenthalten werden.
Ansehen alter Menschen besser als man denkt
Das Ansehen älterer Menschen in
der Öffentlichkeit scheint - gemäss Umfrage - intakt und mehrheitlich positiv zu sein. Die grosse
Mehrheit fühlt sich im Alltag weder bevorteilt noch benachteiligt. Je älter die Befragten sind,
desto eher äussern sie, in der Öffentlichkeit sogar sehr zuvorkommend behandelt zu werden.
Für Ursula Koch, seit 1. September 2019 die neue Direktorin von Pro Senectute
Schweiz, haben die Umfrageergebnisse positive wie negative Aspekte: «Jedes Einzelschicksal
ist eines zu viel. Wir sind täglich mit Menschen in Kontakt, die ihren letzten Lebensabschnitt -
unsichtbar für die Öffentlichkeit - in unwürdigen Umständen verbringen. Dies müssen wir mit aller
Kraft verhindern.» Dass ein grosser Teil der älteren Bevölkerung im Alltag keine Benachteiligung
am eigenen Leibe erfahren hat, sieht Koch als Errungenschaft an. «Wir setzen uns als
Altersorganisation dafür ein, das gute Ansehen der älteren Menschen in der Gesellschaft weiter
zu stärken.»
Kontakt:
Pro Senectute Schweiz, Peter Burri Follath
Leiter
Kommunikation und Marketing
Telefon: 044 283 89 43 oder 078 624 28 04
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Mail: medien@prosenectute.ch