Zielvereinbarungen bringen Dynamik im Klimaschutz
Wie Hans-Ulrich Bigler, Vize-
Präsident der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) und Präsident des Schweizerischen
Gewerbeverbandes erklärt, ist das Modell der EnAW ein Gewinn für Klima, Unternehmen und
Behörden. «Mit geeigneten Massnahmen lässt sich die Wirkung des Modells der
Zielvereinbarung um 50 bis 100 Prozent erhöhen», ist Bigler überzeugt. Dass das Modell
funktioniert, zeigt auch die Leistungsbilanz der EnAW. Die CO2-Intensität sank 2018 auf 88.3
Prozent (Soll bis 2022: 91.6%) und die Energieeffizienz stieg auf 109.9 Prozent (Soll bis 2022:
106.9%). Damit sind die Soll-Zielwerte 2022 des Bundes für die Wirtschaft im 2018 bereits
erreicht.
Insgesamt haben die rund 4000 Unternehmen mit einer Zielvereinbarung bei
der EnAW seit 2013 eine halbe Million Tonnen CO2 reduziert. Mit den seit 2013 umgesetzten
Massnahmen wurden im Jahr 2018 ausserdem mehr als drei Millionen Megawattstunden
Energie eingespart. Dank tieferer Energie- und Abgabenkosten sparen die Unternehmen hier
fast 650 Millionen Franken, die sie wieder in innovative Effizienzmassnahmen investieren
können. «Heute wirkt die Kombination von Zielvereinbarung und Rückerstattung wie ein
Energieschub - ein Kick, der die Effizienzsteigerung in den Unternehmen ins Rollen bringt»,
erklärt Jacqueline Jakob, Geschäftsführerin der EnAW.
Mit verlässlicher Partnerschaft in
den technologischen Wandel
Wie Unternehmen die Massnahmen in der Praxis
umsetzen und wie Zielvereinbarungen wirken, wird am Beispiel der SBB deutlich. Wie Marcel
Reinhard, Fachspezialist für Energieeffizienz und Teilprogrammleiter neue erneuerbare Energien
ausführt, ist die SBB seit 2007 bei der EnAW mit 75 aktiven Zielvereinbarungen dabei. Mit den
über 4'100 Energieeffizienzmassnahmen realisiert die SBB jährliche Energieeinsparungen von
60 Gigawattstunden - das entspricht dem Stromverbrauch der Stadt Biel.
Auch für die
Unternehmen der Maschinenindustrie bringt die Zusammenarbeit mit der EnAW einen grossen
Mehrwert: persönliche Beratung, unabhängige und technologieoffene Analysen und
unternehmensspezifische Lösungen bedeuten für die MEM-Firmen Energie, CO2 und Kosten zu
reduzieren. Der Gesamtenergieverbrauch der Swissmem-Mitglieder konnte seit 1990 um rund
die Hälfte gesenkt werden. «Durch die erzielten Einsparungen investieren die Firmen laufend in
den technologischen Fortschritt und bringen Innovation voran. Das hilft wiederum dem Klima»,
so Stefan Brupbacher, Direktor Swissmem.
Potential der verhaltensökonomischen
Anreize nutzen
Heute können Unternehmen wählen, wie sie die Klimaziele erreichen
wollen. Entweder verpflichten sie sich zur Steigerung der Energieeffizienz oder sie bezahlen die
CO2-Lenkungsabgabe. Dieser verhaltensökonomische Anreiz funktioniert. Dies zeigt der
Leistungsausweis der EnAW eindrücklich. «Der Anreiz der Rückerstattung motiviert
Unternehmen, mehr zu tun und auf langfristige Strategien zur CO2-Reduktion und
Energieeffizienz zu setzen», so Rudolf Minsch, Präsident der EnAW. Es macht deshalb Sinn, das
Instrument der Zielvereinbarung im Rahmen der CO2-Gesetzrevision zu stärken.
Neues
EnAW-Magazin «Fokus»
Erstmals lanciert die EnAW ein Magazin «Fokus» mit
eingefügtem Leistungsausweis. Damit will die EnAW der Arbeit am wirtschaftlichen Klimaschutz
ein Gesicht geben. Es wird anschaulich gezeigt, wie die Unternehmen ihre
Energieeffizienzprojekte umsetzen und damit Wirkung erzeugen.
Weitere Informationen
- Mediendokumentation - Leistungsausweise 2018 - Magazin Fokus
Über
die EnAW
Die Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) unterstützt im Auftrag des
Bundes die Wirtschaft seit 2001 darin, ihre Energieeffizienz zu steigern und ihren CO2-Ausstoss
durch gezielte Massnahmen zu verringern. Zu den Trägerverbänden der EnAW zählen:
economiesuisse, Schweizerischer Gewerbeverband, Avenergy Suisse, Swissmem, Verband der
Schweizerischen Gasindustrie, Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen,
scienceindustries, Schweizerischer Baumeisterverband, CemSuisse, Interessengemeinschaft
energieintensiver Branchen
Kontakt:
Jacqueline Jakob,
Geschäftsführerin EnAW
044 421 34 29
079 732 48 32
jacqueline.jakob@enaw.ch