Basel (ots) - Vor Kurzem gab der Circus Royal via Facebook bekannt, die Raubtierdarbietung
werde per sofort aus dem Programm gestrichen. Aus rein wirtschaftlichen Gründen, so wird
beteuert, wurden die drei Löwen - sang- und klanglos - zusammen mit dem Dompteur Thomas
Lacey, nach Hause geschickt.
Für den Schweizer Tierschutz STS ist das Aus der Löwennummer eine gute Nachricht.
Schon lange bemängelt der STS die Haltung von Grosskatzen im Zirkus. Zwar werden die
gesetzlichen Minimalanforderungen in der Regel eingehalten, doch sorgen die häufigen
Ortswechsel, der Transportstress und die vielen Aufführungen für zusätzliche Belastungen der
Tiere. Bei einem Zirkusbesuch im Frühjahr beobachtete der STS bei den Löwen
während der Vorführung wiederholt Abwehrverhalten sowie Zeichen von Aggression und Angst.
Zwei Tiere schienen verängstigt und gestresst und verschwanden bei erster Gelegenheit
fluchtartig aus der Manege. Kein Wunder: Während der Vorführung war der gemessene
Geräuschpegel extrem hoch - eine äusserst unangenehme und unnatürliche Umgebung für die
sensiblen Tiere. Der Schweizer Tierschutz STS lehnt derartige Tierspektakel, wie sie im
Circus Royal zu sehen waren, grundsätzlich ab. Der Verband ist dezidiert der Meinung, dass die
derzeitigen gesetzlichen Grundlagen hierzulande nicht genügen, um in einem Zirkus eine
artgemässe Tierhaltung zu gewährleisten und dass gewisse Tierarten für das Mitführen auf
Tournee und die Präsentation in der Manege nicht mehr in Frage kommen dürfen. Dazu gehören
Grosskatzen aber u.a. auch Bären, Nashörner, Elefanten, Flusspferde oder Menschenaffen.
Der Schweizer Tierschutz STS ist der Überzeugung, dass sich die Qualität eines Zirkus nicht
an der Exotik seiner Menagerie, sondern am Standard seiner Tierhaltung und an den
Darbietungen seiner Artisten misst. Kontakt: Samuel Furrer Leiter
Fachbereich, Fachstelle Wildtiere Schweizer Tierschutz STS Telefon 076 345 14
48 samuel.furrer@tierschutz.com
Über Schweizer Tierschutz STS:
1861 wurde der nationale Schweizer Tierschutz-Dachverband unter dem Namen «Schweizerischer Centralverein zum Schutz der Thiere» gegründet. 1980 wurde dieser veraltete Name in Schweizer Tierschutz STS geändert.
Heute umfasst der STS 71 Schweizer Tierschutzorganisationen und den Tierschutzverein Liechtenstein. Sein oberstes Organ ist die Delegiertenversammlung seiner Sektionen. Geleitet wird er von einem 13-köpfigen Zentralvorstand, der in neun Ressorts aufgeteilt ist: Fachbereich, Finanzen, Rechtsdienste, Politik, Kommunikation, Sektionen, Personal, International und Jugend.
Der STS ist national in allen Bereichen des Tierschutzes auf der fachlichen, politischen und gesetzgeberischen Ebene tätig. Die Sektionen des STS stellen mit ihren Tierheimen, Tierpflege- und Auffangstationen die Tierschutzbasisarbeit in allen Kantonen der Schweiz sicher.
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