Auch mit den besten Winterreifen kann man bei Schneefall an die Grenzen der Physik stossen. Auf stark verschneiten Strassen sind Schneeketten nach wie vor das sicherste Mittel für ein Fortkommen. Bei den Automobilisten gibt es gegenüber den Schneeketten immer noch viele Vorbehalte und Unklarheiten, insbesondere bezüglich Montage, Passform zum jeweiligen Auto und ob diese auf der Vorder- oder Hinterachse angebracht werden sollen.
Wie wurde getestet?
Beim Test wurde die Montageanleitung auf Verständlichkeit und Vollständigkeit bewertet. Zudem wurden die aufgedruckten Sicherheitshinweise und gesetzliche Regelungen, die bildlichen Erklärungen und die Nässebeständigkeit überprüft. Alle Produkte wurden gemäss Vorgaben mehrmals unter verschiedenen Witterungsbedingungen an den Testfahrzeugen von einem Experten und zwei nicht mit den Ketten vertrauten Testpersonen montiert. Im Zuge der Montage wurde die Verarbeitungsqualität und Passgenauigkeit, Spannen und Nachspannen der Traktionshilfen beurteilt.
Im zweiten Schritt wurde das Fahrverhalten, Beschleunigen und Bremsen auf Schnee gemessen und beurteilt. Das Testteam bewertete auf einer schneebedeckten Steigung mit Kehren und leichten Kurven das Fahrverhalten. Die Anfahrversuche wurden mit aktiver Traktionskontrolle durchgeführt. Bei diesen subjektiven Testfahrten kamen ein front- wie ein heckgetriebenes Fahrzeug zum Einsatz. Die Höchstgeschwindigkeit richtete sich nach den Empfehlungen des Herstellers. Auf einer ebenen Schneefahrbahn wurde an einem gegen Losfahren gesicherten Fahrzeug mittels einer Zugkraftmessdose der Traktionskraftanstieg bis zum Durchdrehen eines Antriebsrades aufgezeichnet. Zudem ermittelten die Tester die durchschnittliche Beschleunigung. Die Messungen erfolgten mittels GPS-Datenlogger und aktivem ASR vom Stand aus. Mit aktivem ABS wurden Bremsversuche bis zum Stillstand durchgeführt und die durchschnittliche Verzögerung ermittelt.
Um die Widerstandsfähigkeit der Produkte zu prüfen, fuhren die Tester über eine trockene Betonfahrbahn mit maximal 50 km und bewegten das Fahrzeug in den Kurven an der Schlupfgrenze. Erfolgte eine Beschädigung des Produktes während der gesamten Testdurchführung, wurde das Produkt in der Testkategorie Verschleiss abgewertet.
Alle Traktionshilfen mindestens empfehlenswert
Trotz sehr unterschiedlichen Konstruktionen der Traktionshilfen lieferten alle ein ausgeglichenes Testergebnis. Auch einfache Seilketten, wie z.B. die Pewag Brenta 9, deren Montage und Demontage nicht ganz unkompliziert ist, liegen in den vorderen Rängen. Zudem hat der Test gezeigt, dass ein Fahrzeug leistungsfähiger und fahrbarer wird, wenn der Aufbau des Laufnetzes an der Reifenfläche homogen ist. Traktionshilfen aus geschlossenem Gewebe verfügen über diesen Vorteil. Sie können damit auf Schnee mit den meisten Stahlschneeketten mithalten und gelten damit als sicher, wenn auch die Zugkraftwerte klassischer Stahlschneeketten nicht erreicht werden. Nur die netzartig aufgebaute Michelin Easy Grip Evolution erzielt auf Schnee sogar bessere Werte als Stahlschneeketten. Eine Schwäche aller Textilprodukte ist die Haltbarkeit. Bei den meisten Produkten war nach der Hälfte der geforderten Distanz keine geschlossene Lauffläche mehr vorhanden. Betrachtet man jedoch nur die Eigenschaften auf Schnee, haben die Textilprodukte im Test sehr gut abgeschlossen: mit etwas mehr Reserve in der Haltbarkeit und bei der Höchstgeschwindigkeit gibt es keine Argumente mehr gegen diese anfangs belächelte Produktgattung.
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Die Pressemitteilung TCS - Schneekettentest 2021: Textile Produkte schneiden erstaunlich gut ab wurde publiziert von TCS am 24.11.2021 (Vierundzwanzigster November). Die Meldung TCS - Schneekettentest 2021: Textile Produkte schneiden erstaunlich gut ab hat die ID News-HLP-3-1806788.
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