Es bestätigt sich der seit einigen Jahren beobachtete Trend, dass die Paketsendungen mit illegalen Arzneimittelimporten aus Asien, insbesondere aus Indien, stark zunehmen. Während 2008 noch 43% der beschlagnahmten Sendungen aus Asien stammte, stieg der Prozentsatz im ersten Halbjahr 2009 auf 50%, wobei vor allem eine Zunahme aus Indien festzustellen ist.
Herkunft Die am Schweizer Zoll beschlagnahmten Arzneimittelsendungen kamen aus der ganzen Welt. Aus folgenden Regionen kamen die meisten Sendungen:
Indien 36%Westeuropa (u.a. Deutschland, UK, Spanien, Griechenland, Portugal)25% Asien (ohne Indien, z.B. China, Thailand)14% Osteuropa (Slowakei, Kosovo, Bulgarien)10%
Tropische Inselstaaten (Vanuatu, Fidschi, Aruba)5%
Mittel- und 4% Südamerika
Produkte Folgende Produktkategorien wurden am häufigsten gefunden: Erektionsförderer24% Schlankheitsmittel14% Muskelaufbaupräparate Rezeptpflichtige 12% Haarwuchsmittel 8% Schmerzmittel4% Psychopharmaka 3% Hormonale Verhütungsmittel 3% Rezeptpflichtige Arzneimittel gegen Bluthochdruck, Infektionen, Schlafstörungen u.a.
Gefährlichkeit von Schlankheitsmitteln
Vor allem bei Schlankheitsmitteln ist eine Zunahme der illegalen Importe zu beobachten. Die meisten Schlankheitsmittel, die importiert wurden, sind Produkte mit den rezeptpflichtigen Wirkstoffen Rimonabant, Sibutramin und Orlistat. Arzneimittel mit den vorgenannten Wirkstoffen sollen aber nur unter ärztlicher Begleitung eingenommen werden. Bei der Einnahme von Sibutramin sind zahlreiche Kontraindikationen und Vorsichtsmassnahmen zu beachten. Geschieht dies nicht, bestehen erhebliche gesundheitliche Risiken. Das Produkt mit dem Wirkstoff Rimonabant ist in der Schweiz und weltweit wegen psychiatrischen Nebenwirkungen, v.a. Depressionen vom Markt zurückgezogen worden.
Die Qualität der Produkte ist fraglich. Bei den Arzneimitteln unter Markennamen (v.a. Reductil, Xenical, Acomplia) kann es sich um Fälschungen handeln und auch bei den Nachahmungen, die meist in Indien hergestellt werden, ist der Wirkstoffgehalt oft ungewiss.
Auch bezüglich der als rein pflanzlich deklarierten Schlankheitsmittel warnt Swissmedic vor Verfälschungen mit synthetischen Wirkstoffen und verweist auf die Publikation vom März 2009. Warnung Swissmedic warnt wiederholt vor der Bestellung von Arzneimitteln aus dem Internet, da diese importierten Produkte die Gesundheit gefährden können. Privatpersonen ist es auch gesetzlich untersagt, aus dem Ausland grössere Mengen (d.h. mehr als ein Monatsbedarf zum Eigengebrauch) an Arzneimitteln zu importieren. Weitere Informationen über Risiken von Arzneimitteln aus dem Internet und die gesetzlichen Grundlagen über die Einfuhr von Arzneimitteln aus dem Ausland finden Sie im Swissmedic-Leitfaden Arzneimittel im Internet auf www.swissmedic.ch
Wir sind die Schweizerische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Heilmittel. Wir erfüllen unseren gesetzlichen Auftrag und arbeiten national und international mit Partnerbehörden zusammen.
Wir sorgen dafür, dass die zugelassenen Heilmittel qualitativ einwandfrei, wirksam und sicher sind. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier und tragen zur Sicherung des Wirtschafts- und Forschungsstandortes Schweiz bei.
Die Pressemitteilung Swissmedic: Erneut starke Zunahme illegaler Arzneimittelimporte wurde publiziert von Swissmedic am 16.07.2009 (Sechzehnter Juli). Die Meldung Swissmedic: Erneut starke Zunahme illegaler Arzneimittelimporte hat die ID News-HLP-35-594187.
Swissmedic, Schweizerisches Heilmittelinstitut (Firmenporträt) | |
Artikel 'Swissmedic: Erneut starke Zunahme illegaler ...' auf Swiss-Press.com |
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