Schweizerische Insurance-linked Securities (ILS) und ähnliche Instrumente werden eingesetzt, um Versicherungsrisiken an die Kapitalmärkte zu übertragen. Zu ihnen gehören Verbriefungen, Industry Loss Warranties (ILWs) und verschiedene derivative Kontrakte. Diese Produkte dienen vornehmlich dem Transfer von Naturkatastrophen-Spitzenrisiken wie auch wetterbedingten Risiken. Katastrophenobligationen – sogenannte «Cat Bonds» – und Wetterderivate sind etablierte Instrumente und können entweder börslich oder privat gehandelt werden. Die Märkte für Produkte wie Mortality und Longevity Swaps befinden sich demgegenüber noch in einer früheren Entwicklungsphase.
Indizes können liquidere Märkte für Versicherungsrisiken schaffen
Viele der genannten Instrumente basieren auf Indizes. Ein typischer indexgebundener Kontrakt im Versicherungsbereich knüpft Zahlungen an einen Index, der die Entwicklung von Versicherungsschäden nachverfolgt oder annäherungsweise abbildet, so etwa die Stärke eines Erdbebens in einer bestimmten Region. Für Investoren sind Indizes oft transparenter und verständlicher als einzelne Versicherungsrisiken. Ausserdem lassen sich indexbasierte Instrumente leichter standardisieren. Dies senkt die Kosten und kann dazu beitragen, dass die Märkte für Versicherungsrisiken liquider werden.
Neuer Schadenindex soll ILS-Markt in Europa ankurbeln
Ein guter Index muss transparent, akkurat sowie verlässlich sein und von unabhängiger Seite bereitgestellt werden. In den USA etwa bietet das Unternehmen Property Claims Services (PCS) Informationen über Sachversicherungsschäden an. Eine Aufschlüsselung der Schäden nach Bundesstaaten und Versicherungssparten ermöglicht es den
Neue sigma-Studie von Swiss Re zeigt, wie (Rück-) Versicherer und Investoren
vom Einsatz von Indizes in Insurance-linked Securities profitieren können Sicherungsnehmern, einen Index individuell anzupassen und das Basisrisiko, dass die tatsächlichen Schäden mit den Zahlungen aus dem Kontrakt nicht übereinstimmen, so zu minimieren. In Europa haben solche verlässlichen und unabhängigen Informationen über Versicherungsschäden bis vor kurzem gefehlt. Die neu gegründete Firma PERILS (Pan- European Risk Insurance Linked Services) soll diese Lücke nun füllen, indem sie branchenweite Schadendaten für Europa erhebt und aggregiert. Die Initiative ist ein Gemeinschaftsprojekt grosser Marktteilnehmer im europäischen Erst- und Rückversicherungsmarkt. Gemäss Thomas Hess, Chefökonom von Swiss Re, soll der neue PERILS- Marktschadenindex dazu beitragen, die Entwicklung neuer Produkte anzuregen und liquidere Märkte für Versicherungsrisiken in Europa zu schaffen.
Cat Bonds haben die Finanzkrise gut gemeistert
Nach den wachstumsstarken Jahren 2005 bis 2007 kam es 2008 aufgrund der Finanzmarktkrise zu einer Abschwächung der Cat-Bond- Neuemissionen. Mittlerweile hat das Interesse an Cat Bonds jedoch wieder zugenommen. In der ersten Jahreshälfte 2009 zeichnete Swiss Re Capital Markets vier Cat Bonds im Gesamtwert von 585 Mio. USD. Martin Bisping, Leiter Non- life Risk Transformation von Swiss Re, sagt: «In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden elf Cat Bonds im Wert von insgesamt 1,8 Mrd. USD emittiert. Das Handelsvolumen der Cat Bonds ist nicht zurückgegangen, auch nicht während jener Phase, als die Liquidität in anderen Marktsegmenten versiegte.»
ILS und ähnliche Instrumente bieten gute Wachstumsaussichten
Trotz des Potenzials von ILS ist ihr Anteil an der gesamten (Rück-) Versicherungskapazitä gering. Das Volumen der ausstehenden Cat Bonds liegt heute bei 14 Mrd. USD. Zusammen mit einem geschätzten Marktvolumen von etwa 10 Mrd. USD für ILWs und Katastrophenderivate ergibt sich eine Gesamtsumme von 24 Mrd. USD. Das entspricht einem Anteil von 12% an der weltweiten Katastrophenrückversicherungskapazität.
Martin Bisping kommentiert dies folgendermassen: «Aufgrund der jüngsten Bemühungen um eine stärkere Produktstandardisierung und der Schaffung neuer Indizes, wie beispielsweise des europäischen Marktschadenindex durch PERILS, kann dieser Anteil künftig durchaus steigen.» Grosse unerschlossene Möglichkeiten bestehen der sigma-Studie zufolge auch für den indexgebundenen Transfer von Sterblichkeits- und Langlebigkeitsrisiken. Hierfür sprechen die zunehmende Angst vor Pandemien sowie der Spar- und Vorsorgebedarf einer alternden Weltbevölkerung.
Die Swiss Re Gruppe ist einer der weltweit führenden Anbieter von Rückversicherung, Versicherung und anderen versicherungsbasierten Formen des Risikotransfers mit dem Ziel, die Welt widerstandsfähiger zu machen.
Sie antizipiert und steuert Risiken – von Naturkatastrophen bis zum Klimawandel, von alternden Bevölkerungen bis zur Cyber-Kriminalität. Ziel der Swiss Re Gruppe ist es, der Gesellschaft Wohlstand und Fortschritt zu ermöglichen, indem sie ihren Kunden bei neuen Geschäftsmöglichkeiten und Lösungen unterstützend zur Seite steht.
Von seinem Hauptsitz in Zürich (Schweiz) aus, wo die Swiss Re Gruppe 1863 gegründet wurde, steuert das Unternehmen ein Netzwerk von weltweit rund 80 Standorten. Es ist in drei 8/9 Geschäftseinheiten gegliedert, die jeweils über eine eigene Strategie und eine Reihe von Zielsetzungen verfügen, die zur Mission der Gruppe insgesamt beitragen.
Die Pressemitteilung Swiss Re: Neue sigma-Studie; Die Rolle von Indizes beim Transfer von Versicherungsrisiken an die Kapitalmärkte wurde publiziert von Swiss Re am 07.09.2009 (Siebter September). Die Meldung Swiss Re: Neue sigma-Studie; Die Rolle von Indizes beim Transfer von Versicherungsrisiken an die Kapitalmärkte hat die ID News-HLP-27-635421.
Swiss Re AG (Firmenporträt) | |
Artikel 'Swiss Re: Neue sigma-Studie; Die Rolle von ...' auf Swiss-Press.com |
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