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Swica-Generaldirektor Regius: Lieber 8 Prozent sparen als gar nichts




Pressemitteilung



Pressetitel

Swica-Generaldirektor Regius: Lieber 8 Prozent sparen als gar nichts

Verfasser / Quelle

Schweizer Versicherung / Christian Schürer

Publikationsdatum

05.08.2003

Firmenporträt

SWICA Gesundheitsorganisation


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05.08.2003, Interview mit Swica-Generaldirektor Hans-Ueli Regius "Lieber 8 Prozent sparen als gar nichts" Nach dem Nein zur SP Gesundheitsinitiative sind im Gesundheitswesen wettbewerbliche Mittel gefragt, bekräftigt Swica-Generaldirektor Hans-Ueli Regius. Die Swica setzt dabei weiterhin voll auf die alternativen Versicherungsmodelle.


Die Krankenversicherer haben die SPGesundheitsinitiative bekämpft. Glauben Sie jetzt daran, die Kostenprobleme im Gesundheitswesen mit wettbewerblichen Mitteln in den Griff zu bekommen?

Hans-Ueli Regius: Die Abstimmung hat eindeutig gezeigt, dass die Schweizer in der Krankenversicherung Wahlfreiheit und keine Einheitslösung wünschen. Dies hat sich auch im Parlament niedergeschlagen. Dort haben wettbewerbliche Modelle nun eine grössere Chance als vorher. Allerdings darf man sich keine falschen Hoffnungen machen. Zum Beispiel wird sich mit der angestrebten Lockerung des Vertragszwangs nicht kurzfristig, sondern erst mittelfristig etwas ändern. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Er wird sich aber nicht sofort in Form von attraktiveren Prämien niederschlagen.

Warum nicht?

Regius: Es gibt eine Besitzstandwahrung für Arzte. Und nach Ablauf der Übergangsfristen wird es darauf ankommen, ob der Kanton rationale oder politische Lösungen wählt. Ich könnte mir vorstellen, dass es einzelne Kantone geben wird, die den Mut haben, Restriktionen zu machen. Erst dann, wenn der Arzt Gefahr läuft, nicht mehr zu den Leistungsversorgern zu gehören, ist er motiviert, sich beispielsweise bei einem Ärztenetz mit Budgetverantwortung zu beteiligen. Dazu braucht es allerdings noch weitere Massnahmen.

Was halten Sie von der vorgesehenen Gesetzesbestimmung, dass solche Ärztenetze bei den Vertragsverhandlungen bevorzugt werden müssen?

Regius: Damit werden die Netzwerke als Leistungsversorger ins Krankenversicherungsgesetz aufgenommen. Das ist eine gute Voraussetzung. Nur werden sich die Ärzte wie gesagt nicht beteiligen, bevor nicht noch weitere Elemente dazukommen. Für sie ist es immer noch interessanter im konventionellen System, in dem Sie ihren Verdienst über Umsatz generieren. Diesbezüglich ist auch der Tarmed ein veraltetes Tarifsystem. Er baut auf Einzelleistungen. Wir haben den alten Grundfehler, dass derjenige am meisten verdient, welcher dort, wo die grösste Marge ist, möglichst viel produziert.

Was braucht es denn zusätzlich, um kosteneffiziente Versicherungsmodelle zu stärken?

Regius: Auch für die Kunden muss das Angebot stimmen. Wenn die Leute das Produkt nicht wählen, ist es obsolet. Es muss günstig sein, aber auch die Qualität muss stimmen. Es braucht einen relevanten Prämienvorteil. Wenn Sie keine Kunden haben, können Sie keine Verträge mit den Leistungserbringern abschliessen. Denn es braucht eine Vertragsmasse, um die Ärzte zu motivieren, im System mitzumachen. Auch gelingt es nur dann, den Ärzten ein gleichwertiges Einkommen zu offerieren wie im konventionellen System.

Wie wollen Sie es aber bewerkstelligen, dass mehr Versicherte ein alternatives Versicherungsmodell wählen?

Regius: Man muss diese Modelle über die Rahmenbedingungen der Finanzierung fördern. Es geht nicht anders. Man kann das über die Prämienverbilligungen machen: Wenn Sie sich als Konsument für ein alternatives Versicherungsmodell mit Kostenlenkung entscheiden, sollen Sie belohnt werden. Auch die Mittel für die Spitalfinanzierung könnte man an Bedingungen knüpfen. Die Systeme, die Qualität und Nutzen bringen, würden so gefördert, und die anderen dem Wettbewerb überlassen. Das ist ein denkbarer Weg.

Apropos Spitalfinanzierung: Die Krankenkassen sollen dereinst im Rahmen der monistischen Spitalfinanzierung allein für die Finanzierung der Spitäler verantwortlich zeichnen. Übernehmen die Kassen damit nicht eine riesige Bürde, welche die Kantone nur allzu gerne los werden?

Regius: Es ist zwar die Absicht, auf die monistische Spitalfinanzierung umzustellen. Ich erachte es im Moment aber als ziemlich hypothetisch, ob das wirklich zu realisieren ist. Die erste Phase bei der Reform der Spitalfinanzierung ist aber gut. Auch private Spitäler erhalten nun Sockelbeiträge. Das bringt mehr Wettbewerb. Wichtig ist, dass die öffentliche Hand mit der Kostenteilung von 50% in der Verantwortung bleibt. Denn es muss eine sozialverträgliche Finanzierung geben. Es darf ja nicht eine stärkere Verlagerung von Steuergeldern auf Kopfprämien stattfinden, das verträgt es nicht. Die Kopfprämie ist gut, um uns alle in der Verantwortung zu behalten. Aber das Mass muss sozialverträglich sein

Wie steht es eigentlich um den Wettbewerb unter den Krankenkassen: Funktioniert dieser?

Regius: Die Spielregeln des Wettbewerbs sind zu large, das lässt Missbrauch zu. Der Grund ist, dass der heutige Risikoausgleich nur bedingt funktioniert. Er berücksichtigt Alter und Geschlecht, nicht aber den effektiven Gesundheitszustand. Man müsste den Risikoausgleich um dieses wichtige Element ergänzen. Risikoselektion und unfairer Wettbewerb könnten so auf ein erträgliches Mass reduziert werden.

Was schlagen sie vor?

Regius: Mein Vorschlag ist, dass die Durchschnittskosten, welche eine versicherte Person in den letzten drei Jahren hatte, mit dem Kollektiv verglichen werden. Technisch wäre das sehr gut machbar. Die Daten sind alle vorhanden. Dann wären die Versicherer daran interessiert, Kostenlenkung zu betreiben.

Ist das nicht eher ein retrospektiver Kostenausgleich?

Regius: Nein, das ist nicht retrospektiv. Denn ich als Versicherer bin dann daran interessiert, dass jemand nicht teurer wird. Wenn jemand teurer wird, muss ich es selber finanzieren.

Ist denn für die Kassenwahl nur der Preis ausschlaggebend?

Regius: Nein. Nehmen wir als Beispiel die Swica. Wir gehören nicht zu den günstigsten Versicherern. Wir bieten viele Versicherungsvarianten an, doch nach wie vor haben wir bei uns am meisten Neuabschlüsse im traditionellen Modell. Die Kundenfluktuation hängt zwar auch von der Prämie ab, aber ganz klar auch von der Zufriedenheit. Es geht um das Vertrauen, das man hat, und das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Der Preis hat vor allem in der Neuakquisition eine Bedeutung.

Die Swica bezeichnet sich als "Gesundheitsorganisation". Was ist bei Ihnen denn anders als bei einer Krankenkasse?

Regius: Wenn jemand krank ist oder einen Unfall hat, wird er von uns begleitet. Vor vier Jahren haben wir das Case-Management aufgebaut und institutionalisiert. Unsere Case-Manager unterstützen die Kunden, nehmen ihnen den administrativen Kram ab, suchen Spitaltermine oder helfen bei Gesprächen mit dem Arbeitgeber. Ein anderer Unterschied ist, dass wir alternative Versicherungsmodelle anbieten, welche den Kunden eine Palette von Wahlmöglichkeiten geben. Daneben sind wir die einzigen, welche bei den Zusatzversicherungen durchgehend Abschlussalter-Tarife anbieten. Nur die Sanitas macht das teilweise auch.

Wenn man Ihre Versichertenzahlen anschaut, scheint die Rechnung aufzugehen.

Regius: Ja, wir wachsen kontinuierlich, letztes Jahr 3,5%, dieses Jahr über 9%. Dafür gibt es eine klare Begründung: Die Swica hat früher als andere das Risiko grösser eingeschätzt und ist deshalb früher auf die sichere Ebene gegangen. Wir mussten deshalb keine grossen Prämiensprünge machen und konnten immer unterhalb der Branche anpassen. Auch waren wir bei den Kapitalanlagen konservativer als die Konkurrenz. Daneben ist die Swica als Marke stärker geworden. Wir sind ja aus einer Fusion entstanden und immer noch jung.

Die Swica hat immer stark auf die alternativen Versicherungsmodelle gesetzt. Bleibt das auch in Zukunft so?

Regius: Ein klares Ja! Diese Modelle werden sich laufend weiterentwickeln, auch weil sich die Rahmenbedingungen ändern. Wir würden gerne noch mehr machen. Gegenwärtig verhandeln wir mit Hausarztvereinigungen über Capitationverträge. Wir hoffen, hier einen Schritt weiterzukommen. DieAkzeptanz bei den Ärzten ist gestiegen, eine gewisse Vertrauengbasis ist da. Allerdings ist die Risikobeteiligung der Ärzte noch sehr beschränkt. Sie haben jetzt einen Risikoanteil von 15 Fr. im Jahr pro Versicherten. Doch ich sage: Lieber mit 15 Fr. pro Kopf Risikobeteiligung anfangen, als immer noch über den grundsätzlichen Sinn des Hausarztmodells diskutieren.

Das sieht Ihre Konkurrenz teilweise anders.

Regius: Tatsächlich müssen sich für die Ebene der Kostenlenkung und damit für die Preisebene die Rahmenbedingungen weiter ändern, um Fortschritte zu machen. Im Gegensatz zu den Mitbewerbern machen wir bei den alternativen Versicherungsmodellen aber weiterhin vorwärts. Denn ich habe, wie bei unserem "Medica"-Produkt, lieber 8% Einsparungen als gar keine. Es braucht eine längerfristige Politik und Durchhaltevermögen. Es wird in der heutigen Zeit geschätzt, wenn jemand auf Kontinuität setzt und ein verlässlicher Partner ist. Das ist besser, als alle zwei Jahre wieder einen neuen Kurs zu wählen.

Rechnet sich denn beispielsweise das HMO-Modell?

Regius: Ja, wir machen immer eine Vollkostenrechnung. Und an denjenigen Orten, an denen es sich nicht gerechnet hat, haben wir das Angebot vom Markt genommen. Ein HMO-Gesundheitszentrum braucht genügend Versicherte und einen Risikomix. Hätte es nur junge Versicherte und damit zu wenig Masse für die Steuerung, käme es nie auf schwarze Zahlen.

Sie haben aber das Problem, dass Versicherte, wenn Sie einmal Leistungen in Anspruch nehmen müssen, wieder vom alternativen Modell abspringen.

Regius: Das ist ein generelles Systemproblem. Auch bei den Wahlfranchisen gibt es die Situation, dass die Leute eine hohe Franchise wählen, wenn sie sich gesund fühlen, und sie wieder herabsetzen, wenn es kritisch wird. Man könnte dem begegnen, indem man eine dreijährige Vertragspflicht einführt. Jemand mit einer hohen Jahresfranchise oder einem alternativen Versicherungsmodell müsste dann bei einem Kassenwechsel im gleichen System bleiben.

Beim HMO-Modell redet man immer von den Kosteneinsparungen. Geht da nicht die Qualität der medizinischen Behandlung vergessen?

Regius: Nein. Die Ärzte, die Gesundheitszentren und die Versicherer können sich das gar nicht leisten. Das Image ist ja etwas sehr Delikates. Man würde sofort über die Medien an den Pranger gestellt. Die Ärzte sind von uns angestellt. Sie haben gar keinen Anreiz, den Patienten Leistungen vorzuenthalten. Das Ziel ist ja, dass die Patienten wieder gesund werden. Darauf können sich die Ärzte bei uns konzentrieren. Gerade junge Ärzte suchen heute die Möglichkeit, vor allem eine gute Medizin betreiben zu können.



Über SWICA Gesundheitsorganisation

SWICA ist eine der führenden Kranken- und Unfallversicherungen der Schweiz mit rund 1,3 Millionen Versicherten und 26'750 Unternehmenskunden.

SWICA bietet ihren Kunden dauerhaft finanzielle Sicherheit und eine optimale medizinische Versorgung bei Krankheit, Unfall und Mutterschaft.

SWICA ist die einzige Gesundheitsorganisation mit einer integralen Dienstleistungskette bei allen Fragen zur Gesundheit – von der medizinischen Versorgung über die kompetente Begleitung erkrankter oder verunfallter Menschen bis hin zur Gesundheitsförderung in Betrieben.


Quelle:
HELP.ch


- ENDE HELP.CH - PRESSEMITTEILUNG Swica-Generaldirektor Regius: Lieber 8 Prozent sparen als gar nichts -

Quelle: Schweizer Versicherung / Christian Schürer | Publiziert am 05.08.03


Die Pressemitteilung Swica-Generaldirektor Regius: Lieber 8 Prozent sparen als gar nichts wurde publiziert von Schweizer Versicherung / Christian Schürer am 05.08.2003 (Fünfter August). Die Meldung Swica-Generaldirektor Regius: Lieber 8 Prozent sparen als gar nichts hat die ID News-HLP-9-1429.



Weitere Informationen und Links:

 SWICA Gesundheitsorganisation (Firmenporträt)
 Artikel 'Swica-Generaldirektor Regius: Lieber 8 Prozent ...' auf Swiss-Press.com




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