Die weltweite Finanzkrise und der dadurch ausgelöste Einbruch der Konjunktur hatte auch für unsere Unternehmung einen spürbaren Einfluss. Nach einem guten Verlauf des 1. Semesters 2008 schwächte sich die Nachfrage nach Stahlprodukten in vielen unserer Marktsegmente im 2. Halbjahr massiv ab. Den dramatischsten Rückgang verzeichneten wir bei unseren Kunden in der Automobil- und Automobilzulieferindustrie. Die Abnehmer reagierten auf die Abschwächung des Geschäftsganges mit dem Abbau von Lagerbeständen sowie der Reduktion, Stornierung und Verschiebung von Aufträgen. Dies zwang uns ab dem 4. Quartal zu Kapazitätsreduktionen in unseren Werken. Sie erfolgten durch den Abbau von Überzeit- und Gleitzeitsaldi, Ferienguthaben und die Reduktion von Leih- resp. Temporärmitarbeitern. Seit Januar 2009 mussten wir in diversen Werken zu Kurzarbeit übergehen. Es ist unser Ziel, die Stammbelegschaft wenn immer möglich zu behalten, um das vorhandene Know-how nicht zu verlieren.
Einen weiteren negativen Einfluss auf unsere Ertragssituation hatte die volatile Entwicklung der Rohstoff- und Legierungspreise. Die Schrottpreise halbierten sich bis Ende 2008 von ihren im Juni 2008 erreichten Höchstwerten, und die Preise für wichtige Legierungsmittel wie Nickel ermässigten sich in der 2. Jahreshälfte ebenfalls stark. Dies machte einen Wertberichtigungsbedarf in Höhe von insgesamt EUR 134.5 Mio. notwendig. Ungünstig verlief auch die Entwicklung der Währungen, speziell des Euro gegenüber dem Schweizer Franken und dem US-Dollar.
Die Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2008 wurde auf den internationalen Rechnungslegungsstandard IFRS (International Financial Reporting Standards) umgestellt. Damit soll die Konzernrechnung, die bisher nach den Swiss GAAP FER Richtlinien erstellt wurde, für den Kapitalmarkt noch transparenter und international vergleichbarer werden.
Kennzahlen
Die Umsatzerlöse des Konzerns liegen für 2008 bei EUR 4'091.9 Mio. (2007: EUR 4'247.3 Mio.). Das Betriebliche Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) nach Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von EUR 134.5 Mio. beträgt EUR 233.9 Mio. (2007: EUR 416.8 Mio.). Das EBIT macht EUR 138.4 Mio. aus (2007: EUR 326.0 Mio.). Das Konzernergebnis (EAT) beläuft sich auf EUR 62.8 Mio. (2007: EUR 188.5 Mio.).
Finanzlage
Der Cash flow vor Erwerb von Konzerngesellschaften beträgt EUR 41.1 Mio. (2007: EUR - 45.5 Mio.). Die Bilanzsumme stabilisierte sich auf EUR 2'670.2 Mio. (2007: EUR 2'661.0 Mio.). Die Nettofinanzverbindlichkeiten stiegen leicht auf EUR 988.0 Mio. (2007: EUR 950.7 Mio.). Der Eigenkapitalanteil liegt bei 30.7% (2007: 27.4%). Zur Stärkung des Eigenkapitals trug die Aufnahme von hybridem Fremdkapital in der Höhe von EUR 80 Mio. bei, welches von den Hauptaktionären der SCHMOLZ+BICKENBACH AG, der SCHMOLZ+BICKENBACH Holding AG und der Gebuka AG, zur Verfügung gestellt wurde. Bereits im Mai 2008 haben wir einen Schuldschein über EUR 250 Mio. mit Tranchen von drei, fünf und sieben Jahren platziert, um unsere langfristige Finanzierung abzusichern. Zum gleichen Zeitpunkt bezahlten wir EUR 100 Mio. aus dem bestehenden Konsortialkredit zurück.
Antrag für Dividendenausschüttung
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von CHF 0.50 pro Aktie (2007: CHF 1.25 pro Aktie).
Investitionen
Wir haben mit EUR 221.4 Mio. (2007: EUR 243.4 Mio.) wiederum ein bedeutendes Investitionsvolumen umgesetzt. Dieses zielt auf eine weitere Steigerung der Effizienz unserer Werke und Vertriebsorganisationen sowie auf die Bereitstellung zusätzlicher, höherwertiger Produkte und Dienstleistungen. Das Hauptprojekt betrifft weiterhin den Neubau des Stahlwerkes von A. Finkl & Sons in Chicago. Grossakquisitionen wie in den Vorjahren wurden in 2008 nicht getätigt. Kleinere Vertriebsaktivitäten haben wir in Deutschland und Frankreich übernommen. Zudem konnten neue Stützpunkte in Indien und in Dubai errichtet werden.
Aussichten
Wir gehen davon aus, dass die Schwächetendenzen in den für uns wichtigen Marktsegmenten Automobil- und Maschinenbau weiter anhalten. Besser dürften sich die Bereiche Energiegewinnung und -erzeugung entwickeln. Wir können nach heutigem Erkenntnisstand frühestens im 2. Semester 2009 von einer gewissen Verbesserung der Auftrags- und damit der Auslastungssituation ausgehen. Bis zu diesem Zeitpunkt dürften die überhöhten Lagerbestände bei unseren Kunden bzw. in der gesamten Wertschöpfungskette abgebaut sein und damit ein entsprechender Bedarf ausgelöst werden. Wir rechnen damit, dass sich dieser auf einem tieferen Niveau als in den letzten Jahren bewegen wird.
Wir erwarten für 2009 im Vergleich mit den Vorjahren aufgrund des schwierigen Marktumfeldes mit tieferen Umsatzerlösen und deutlich kleineren Ertragswerten. Aufgrund der vorgenommenen Beschäftigungs- und Kapazitätsanpassungen, eines straffen Kostencontrollings, eines strikten Working Capital Managements, der eingeleiteten Kostensenkungs- und Finanzierungsmassnahmen und der in den letzten Jahren umgesetzten Investitionsprojekte sind wir überzeugt, dass wir mit unserer Aufstellung in den Bereichen Edelbau-, rostfreie und Werkzeugstähle gut gerüstet sind für die Herausforderungen des laufenden Jahres.
SCHMOLZ + BICKENBACH Stahlcenter AG steht für Präzision in der Stahlverarbeitung - Tradition und Fortschritt prägten ihre Entwicklung. Die Düsseldorfer Stahlspezialisten sind bereits seit 1959 mit ihrer Schweizer Niederlassung in Wil vertreten. Mitte der achtziger Jahre expandierte das leistungsfähige Stahlhandelsunternehmen und bezog an der Industriestrasse in Bronschhofen moderne Büroräumlichkeiten und Lagerhallen.
In zwei Ausbauschritten (1997 und 2006) wurden weitere Meilensteine in der Entwicklung des Unternehmens gesetzt. Um auf die Kundenwünsche noch besser eingehen zu können, wurde das weltweit in seiner kompakten Art einzigartige Sägecenter eröffnet. Im Dezember 2008 konnte nach 18-monatiger Bauphase unser moderner Büroerweiterungsbau bezogen werden. Rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich hier für Sie ein!
Die Pressemitteilung Schmolz+Bickenbach AG: Spürbare Auswirkungen der Finanzkrise auf den Geschäftsgang unserer Unternehmung wurde publiziert von Schmolz+Bickenbach AG am 26.03.2009 (Sechsundzwanzigster März). Die Meldung Schmolz+Bickenbach AG: Spürbare Auswirkungen der Finanzkrise auf den Geschäftsgang unserer Unternehmung hat die ID News-HLP-26-503540.
Schmolz + Bickenbach Stahlcenter AG (Firmenporträt) | |
Artikel 'Schmolz+Bickenbach AG: Spürbare Auswirkungen der ...' auf Swiss-Press.com |
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