Die steigenden Fallzahlen und die Corona-Gegenmassnahmen dämpfen im Winterhalbjahr 2020/2021 die internationale Wirtschaftsentwicklung erheblich, insbesondere in Europa. Im Allgemeinen werden jedoch gegenwärtig weniger einschneidende Eindämmungsmassnahmen getroffen als im vergangenen Frühjahr; die volkswirtschaftlichen Auswirkungen sollten insgesamt weniger gravierend sein.
Die Expertengruppe geht daher davon aus, dass das BIP der Schweiz im laufenden 4. Quartal zwar zurückgeht, ein veritabler Einbruch der Schweizer Konjunktur aber ausbleibt. Die neuesten BIP-Daten zeigen ausserdem: Die Schweizer Wirtschaft ist etwas besser durch die vergangenen drei Quartale gekommen als bislang erwartet. Vor diesem Hintergrund geht die Expertengruppe für das Gesamtjahr 2020 von einem Rückgang des Sportevent-bereinigten BIP von -3,3 % (Prognose von Oktober: -3,8 %) aus. Dies wäre der stärkste Rückgang seit 1975. Die Arbeitslosenquote sollte bei jahresdurchschnittlichen 3,2 % zu liegen kommen.
Auch der Jahresbeginn 2021 dürfte von der Ausbreitung des Coronavirus und den Eindämmungsmassnahmen belastet werden. Entsprechend revidiert die Expertengruppe ihre Prognose für 2021 nach unten und erwartet nunmehr ein Wachstum des Sportevent-bereinigten BIP von 3,0 % (Prognose von Oktober: +3,8 %), was aber immer noch deutlich über dem langjährigen Mittelwert liegt. Insbesondere sollte sich das Wachstum im Verlauf von 2021 deutlich beleben, und die Wirtschaftsleistung der Schweiz dürfte gegen Ende 2021 wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Die Arbeitslosigkeit sollte zunächst weiter ansteigen und im Jahresdurchschnitt 2021 bei 3,3 % liegen.
Diese Prognose fusst auf der Erwartung, dass sich die epidemiologische Lage ab dem Frühjahr 2021 allmählich stabilisiert, etwa im Zuge eines breiten Einsatzes von Corona-Impfstoffen. Unter dieser Voraussetzung ist vorübergehend ein überdurchschnittliches BIP-Wachstum zu erwarten: Aufgeschobene Konsumausgaben und Investitionen dürften teilweise nachgeholt werden, und im Zuge der weltwirtschaftlichen Erholung sollten insbesondere die Warenexporte spürbar anziehen.
Im weiteren Verlauf sollte die Wirtschaftserholung der Schweiz auch an Breite gewinnen. Unter der Voraussetzung, dass 2022 kaum mehr Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus nötig sind, dürften auch besonders exponierte Wirtschaftsbereiche wie der internationale Tourismus aus der Krise finden. Für 2022 erwartet die Expertengruppe ein überdurchschnittliches Sportevent-bereinigtes BIP- Wachstum von 3,1 %. Die Beschäftigung dürfte deutlich ansteigen, die Arbeitslosigkeit auf jahresdurchschnittliche 3,0 % zurückgehen.
Das SECO ist das Kompetenzzentrum des Bundes für alle Kernfragen der Wirtschaftspolitik. Sein Ziel ist es, für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu sorgen. Dafür schafft es die nötigen ordnungs- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.
Arbeitgebende und Arbeitnehmende sollen von einer wachstumsorientierten Politik, vom Abbau von Handelshemmnissen und von der Senkung der hohen Preise in der Schweiz profitieren.
Die Pressemitteilung SECO: Zweite Corona-Welle unterbricht Wirtschaftserholung wurde publiziert von SECO am 15.12.2020 (Fünfzehnter Dezember). Die Meldung SECO: Zweite Corona-Welle unterbricht Wirtschaftserholung hat die ID News-HLP-16-1803279.
Staatssekretariat für Wirtschaft SECO (Firmenporträt) | |
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