Vom 3. bis 28. November waren von Montag bis Freitag je sechs Kundenlenkerinnen und Kundenlenker auf den Perrons der Zürcher Bahnhöfe Museumsstrasse und Stadelhofen im Einsatz. In den abendlichen Stosszeiten haben die in gelbe Warnwesten gekleideten Zugchefs der S-Bahn Zürich die Kundinnen und Kunden auf freie Plätze hingewiesen, zu raschem Ein- und Aussteigen bewegt und so versucht, die Pünktlichkeit zu verbessern. Ob der Versuch als Ganzes geglückt ist, wird sich im ersten Quartal 2009 zeigen: Bis dann sind sämtliche Daten ausgewertet.
Die Präsenz der Kundenlenkerinnen und Kundenlenker auf den Perrons wurde grundsätzlich geschätzt. Während des vierwöchigen Versuches informierten die S-Bahn-Profis der SBB häufig über Anschlüsse, hoben Kinderwagen in die Züge und waren Behinderten behilflich. Die Kundenlenker stiessen teils aber auch auf Kritik. Beispielsweise wenn sie Reisende ermunterten, sich auf dem ganzen Perron zu verteilen. Dies, um ein schnelleres Aus- und Einsteigen zu ermöglichen und damit die Pünktlichkeit der S-Bahn weiter zu erhöhen.
Die Kundenlenker stellten ausserdem fest, dass trotz Verbot zwischen 16.00 und 19.00 Uhr Fahrräder in den S-Bahnen transportiert werden, was die Platzverhältnisse unnötig beengt. Auch bestätigte sich einmal mehr, dass Kunden häufig auf den Trittbrettern stehen blieben und so eine pünktliche Abfahrt der Züge verhinderten. Als Nebeneffekt des Versuchs bemerkten die Kundenlenker diverse kleinere Mängel, wie defekte Entwerter, stehen gebliebene Rolltreppen oder fehlerhafte Anzeigen. Die Mängel konnten damit schneller und meistens mit wenig Aufwand behoben werden.
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Im Jahr 1902 begann die bewegte Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Züge der Schweizerischen Centralbahn (SCB) verkehrten zwar schon seit 1. Januar 1901 auf Rechnung des Bundes, die gesetzlichen Voraussetzungen zur Gründung der SBB mussten aber erst noch geschaffen werden.
In der denkwürdigen Abstimmung vom 20. Februar 1898 hatten die Stimmberechtigten mit 386 634 Ja gegen 182 718 Nein dem «Bundesgesetz betreffend Erwerbung und Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der Schweizerischen Bundesbahnen» zugestimmt. Der Abstimmungskampf war äussert heftig: Die Befürworter argumentierten unter dem Motto «Die Schweizer Bahnen dem Schweizer Volk» für die Vorteile einer Vereinheitlichung des Bahnwesens unter der Kontrolle des Bundesstaates. Die Gegner der Vorlage warnten vor einem zusätzlichen Beamtenheer, das die Macht des Bundes vergrössern und gleichzeitig seine Finanzen zerrütten würde.
Bereits im Oktober 1900 konstituierte sich der Verwaltungsrat der SBB; er umfasste damals nicht weniger als 25 durch den Bundesrat gewählte Mitglieder, dazu kamen weitere 25 durch die Kantone und Halbkantone gewählte Mitglieder sowie vier durch die Kreiseisenbahnräte gewählte Mitglieder.
Schon im November 1900 kam ein Vertrag über den freihändigen Ankauf der Schweizerischen Centralbahn (SCB) durch den Bund zustande, und am 14. Dezember 1900 gab die Bundesversammlung ihre Zustimmung zu diesem Ankauf. Nun war Eile geboten, denn schon aufs Neujahr 1901 sollte dieser Handel rechtskräftig werden. So kommt es, dass der erste am Neujahrsmorgen 1901 in Bern aus Zürich–Aarau–Olten eingetroffene Zug um 2.00 Uhr vor seiner Weiterfahrt nach Lausanne–Genf festlich begrüsst wurde.
Der Betrieb der SCB-Linien erfolgte aber zunächst noch mit SCB-Personal, aber auf Rechnung des Bundes. Mitte 1901 löste dann die Generaldirektion der SBB das Eidgenössische Eisenbahndepartement als Aufsichtsbehörde der SCB ab.
Da auf den 1. Januar 1902 auch die Schweizerische Nordostbahn (NOB) unter die «Fittiche» der SBB kam, gilt dieser 1. Januar 1902 als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahnen.
Die Pressemitteilung SBB: Versuch mit Kundenlenkern abgeschlossen wurde publiziert von SBB am 27.11.2008 (Siebenundzwanzigster November). Die Meldung SBB: Versuch mit Kundenlenkern abgeschlossen hat die ID News-HLP-1-404643.
Schweizerische Bundesbahnen SBB (Firmenporträt) | |
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