Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK, Mark Muller, Regierungsratspräsident und Vorsitzender der kantonalen CEVA-Delegation, Andreas Meyer, Chief Executive Officer der SBB, sowie Jean-Jack Queyranne, Präsident des französischen Regionalrats Rhône-Alpes, haben im Güterbahnhof La Praille einen Prellbock zerschlagen. Diese symbolische Handlung läutet das Ende der Stumpengleise zwischen dem französischen und schweizerischen Bahnnetz in der Agglomeration Genf ein. Die Zeremonie fand neben zwei Lokomotiven statt. Die eine stammt aus dem Jahr 1912, als der Vertrag zwischen Kanton Genf und Bund zustande kam, die andere wurde dieses Jahr gebaut.
Während der offiziellen Zeremonie erinnerte Bundesrätin Doris Leuthard daran, dass der Bau der CEVA der Auftakt ist für eine Serie von Eisenbahngrossprojekten in der Romandie. Leuthard bekräftigte den Willen des Bundesrats, auf die wachsende Nachfrage im öffentlichen Verkehr einzugehen.
«Wir müssen alle am gleichen Strick ziehen. Nur so können wir uns der Herausforderung des wachsenden Mobilitätsbedürfnisses stellen und Zukunftsprojekte wie die CEVA realisieren, die zwar kostspielig, aber auch ehrgeizig und wohlstandsfördernd sind», so Bundesrätin Leuthard.
«Seit hundert Jahren wartet Genf nun auf den Bau dieses fehlenden Glieds im französisch- schweizerischen Bahnnetz. Genfer, Franzosen, Schweizer. Bürger, Politiker, regionale Akeure. Über alle Differenzen hinweg stehen wir heute zusammen, um (endlich!) den Spatenstich zu diesem Jahrhundertbau zu feiern», freute sich Mark Muller, Präsident des Genfer Regierungsrats. «Die CEVA bringt eine neue Dynamik in die Stadtentwicklung, die Genf dringend braucht. Rund um die Bahnhöfe Lancy–Pont-Rouge, Genève–Eaux-Vives und Chêne-Bourg werden über 1000 Wohnungen entstehen.»
Andreas Meyer, CEO der SBB, erklärte in seiner Ansprache: «Die CEVA ist die Frucht des Engagements der SBB für ihre Kundschaft. Die Kunden stehen heute als die grossen Gewinner da. Der Bau der CEVA stellt einen Quantensprung für die Mobilität in Genf dar. Dieser Erfolg zeigt, dass eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit möglich ist.»
An einer Pressekonferenz unmittelbar vor der offiziellen Feier unterstrich Philippe Gauderon, Leiter von SBB Infrastruktur und Mitglied der Konzernleitung, die Bedeutung der Romandie und besonders des Genferseegebiets für die SBB: «Die SBB ist erfreut, dass sie, insbesondere dank dem Bau der CEVA, zur Entwicklung der Mobilität in einer der dynamischsten Regionen Europas, zur Realisierung der S-Bahn Frankreich-Waadt-Genf und zur Verbesserung der Hochgeschwindigkeitsverbindungen mit Frankreich beitragen kann. Zudem wird die SBB dank der Nutzung ihrer Immobilien auch bei der Errichtung von Wohnungen entlang der CEVA-Strecke und bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihren Beitrag leisten.»
Regierungsrätin Michèle Künzler, Vorsteherin für Mobilität, wies darauf hin, dass «die S-Bahn Frankreich-Waadt-Genf dank neuer Destinationen und Verbindungen zwischen Quartieren und Städten, die deutlich schneller sein werden als mit dem Auto, das Verkehrsverhalten in Genf revolutionieren wird. Die CEVA bringt den Willen des Kantons zum Ausdruck, das regionale Bahnnetz, dessen Angebot und Abdeckung, dichter zu knüpfen.»
Pierre-André Meyrat, Vizedirektor Bundesamt für Verkehr (BAV), brachte seine Freude über die Zusammenarbeit mit dem Kanton Genf und die Lösung für die Finanzierung der CEVA auf Schweizer Seite zum Ausdruck. Was das Projekt auf französischer Seite angeht, «führt der Bund, vertreten durch das BAV, Gespräche mit den französischen Partnern, um eine Vereinbarung abzuschliessen.»
Wir bringen täglich über 1,25 Millionen Reisende und 205'000 Tonnen Güter ans Ziel. Aber wir sind mehr als nur die Eisenbahn: 32'300 leidenschaftliche Mitarbeitende machen uns zum Rückgrat des öffentlichen Verkehrs und arbeiten mit uns an unserer Vision für die Mobilität der Zukunft.
Im Jahr 1902 begann die bewegte Geschichte der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die Züge der Schweizerischen Centralbahn (SCB) verkehrten zwar schon seit 1. Januar 1901 auf Rechnung des Bundes, die gesetzlichen Voraussetzungen zur Gründung der SBB mussten aber erst noch geschaffen werden.
In der denkwürdigen Abstimmung vom 20. Februar 1898 hatten die Stimmberechtigten mit 386 634 Ja gegen 182 718 Nein dem «Bundesgesetz betreffend Erwerbung und Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der Schweizerischen Bundesbahnen» zugestimmt. Der Abstimmungskampf war äussert heftig: Die Befürworter argumentierten unter dem Motto «Die Schweizer Bahnen dem Schweizer Volk» für die Vorteile einer Vereinheitlichung des Bahnwesens unter der Kontrolle des Bundesstaates. Die Gegner der Vorlage warnten vor einem zusätzlichen Beamtenheer, das die Macht des Bundes vergrössern und gleichzeitig seine Finanzen zerrütten würde.
Bereits im Oktober 1900 konstituierte sich der Verwaltungsrat der SBB; er umfasste damals nicht weniger als 25 durch den Bundesrat gewählte Mitglieder, dazu kamen weitere 25 durch die Kantone und Halbkantone gewählte Mitglieder sowie vier durch die Kreiseisenbahnräte gewählte Mitglieder.
Schon im November 1900 kam ein Vertrag über den freihändigen Ankauf der Schweizerischen Centralbahn (SCB) durch den Bund zustande, und am 14. Dezember 1900 gab die Bundesversammlung ihre Zustimmung zu diesem Ankauf. Nun war Eile geboten, denn schon aufs Neujahr 1901 sollte dieser Handel rechtskräftig werden. So kommt es, dass der erste am Neujahrsmorgen 1901 in Bern aus Zürich–Aarau–Olten eingetroffene Zug um 2.00 Uhr vor seiner Weiterfahrt nach Lausanne–Genf festlich begrüsst wurde.
Der Betrieb der SCB-Linien erfolgte aber zunächst noch mit SCB-Personal, aber auf Rechnung des Bundes. Mitte 1901 löste dann die Generaldirektion der SBB das Eidgenössische Eisenbahndepartement als Aufsichtsbehörde der SCB ab.
Da auf den 1. Januar 1902 auch die Schweizerische Nordostbahn (NOB) unter die «Fittiche» der SBB kam, gilt dieser 1. Januar 1902 als «offizielles» Geburtsdatum der Schweizerischen Bundesbahnen.
Die Pressemitteilung SBB CFF FFS: Spatenstich der CEVA - Ein Jahrhundertbau beginnt! wurde publiziert von SBB CFF FFS am 16.11.2011 (Sechzehnter November). Die Meldung SBB CFF FFS: Spatenstich der CEVA - Ein Jahrhundertbau beginnt! hat die ID News-HLP-1-1195374.
Schweizerische Bundesbahnen SBB (Firmenporträt) | |
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