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Kinder von Millionären sollen nicht profitieren




Pressemitteilung



santésuisse

Pressetitel

Kinder von Millionären sollen nicht profitieren

Verfasser / Quelle

NZZ am Sonntag

Publikationsdatum

06.09.2004

Firmenporträt

santésuisse


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06.09.2004, Der Direktor von Santésuisse hält nichts von einem Erlass der Krankenkassenprämie für Kinder Marc-André Giger, Direktor des Krankenkassenverbandes Santésuisse, erwartet in den kommenden Jahren weitere Prämiensteigerungen.


Er hofft zudem, bei den jungen Ärzten in Sachen Aufhebung des Vertragszwangs endlich einen Schritt weiterzukommen.

NZZ am Sonntag: Marc-André Giger, hat der Verband der Krankenkassen ein Problem mit Pascal Couchepin?

Marc-André Giger: Nein, im Gegenteil. Bundesrat Couchepin hat das Genehmigungsverfahren so geändert, dass die Krankenkassen nun jene Prämien von den Kunden verlangen dürfen, die es ihnen erlauben, sich auf eine solide finanzielle Basis zu stellen. In den Jahren zuvor hatte man den Eindruck, der Bundesrat drücke die Prämien aus politischen Gründen, um der Bevölkerung vorzugaukeln, die Situation im Gesundheitswesen sei nicht so schlimm.

Aber der Gesundheitsminister scheint ein Problem mit Santésuisse zu haben. Er hat hämisch gesagt, Sie hätten ihm nicht zugetraut, die Prämiensteigerung unter 4 Prozent zu halten.

Die 4-Prozent-Marke, die Pascal Couchepin genannt hat, mag stimmen. Allerdings gilt die Zahl nur im Durchschnitt für die ganze Schweiz. Doch von Kasse zu Kasse, von Region zu Region variiert der Aufschlag, so dass dieser Durchschnittswert wie jeder Durchschnittswert relativ ist.

Doch selbst bei einer Kostensteigerung von nur 4 Prozent müssten die Prämien um 6 Prozent steigen, damit die Kassen Reserven anlegen können. Handelt es sich also wieder um eine politisch gedrückte Prämie?

Langfristig müssen die Kassen kostendeckende Prämien einnehmen, um Reserven anzulegen. Das ist in den letzten Jahren wieder gelungen. Zudem lief es an der Börse wieder besser. Dadurch ist ein gewisser Spielraum entstanden.

Wird das auch in Zukunft möglich sein, oder müssen wir wieder mit stärkeren Prämiensteigerungen rechnen?

Die Politik muss bei den Kosten ansetzen, wenn wir eine Abflachung der Prämiensteigerung erreichen wollen. Ich würde mich nicht erdreisten, von Prämiensenkungen zu sprechen. Dagegen spricht die Demographie und der medizinische Fortschritt, der die Kosten weiter in die Höhe treibt.

Doch Kinder sollen bald überhaupt keine Krankenkassenprämien bezahlen müssen. Dies schlagen zumindest die Gesundheitsdirektoren vor.

Aus sozialpolitischer Sicht ist das ein untauglicher Vorschlag. Diese Giesskanne würde dazu führen, dass Kinder von Millionären von einem Prämienerlass profitieren, wofür natürlich in keiner Art und Weise eine Notwendigkeit besteht.

Ist das Modell von Ständerat Urs Schwaller tauglicher, der vorschlägt, Kinder unter 18 Jahren und Jugendliche in Ausbildung von der Prämie zu befreien, wenn das Einkommen ihrer Eltern eine bestimmte Grenze nicht übersteigt?

Das Ziel dieses Vorschlags kann ich nachvollziehen. Doch Santésuisse befürchtet, dass der Vorschlag Schwaller einen enormen administrativen Aufwand verursachen wird. Am Schluss würde ein rechter Teil der dafür eingesetzten Mittel im Beamtenapparat versickern.

Was schlagen Sie vor, um einkommensschwächere Familien zu entlasten?

Wir unterstützen nach wie vor den Bundesrat mit seiner Idee, ein Sozialziel einzuführen. Gleichzeitig sollen 200 Millionen Franken mehr an Bundesgeldern für die Prämienverbilligung zur Verfügung gestellt werden. Mit dem Sozialziel will der Bundesrat die maximale Prämienbelastung der Familien mit Kindern auf 2 bis 10 Prozent und jene der kinderlosen Haushalte auf 4 bis 12 Prozent des Einkommens beschränken. Diesen Ansatz muss man weiterverfolgen. Es hat keinen Sinn, das Fuder zu überladen und ständig neue Giesskannenmodelle zu prüfen.

Solange die Kosten steigen, werden auch die Prämien immer teurer. Wie wollen Sie diese Entwicklung denn stoppen?

Es gibt im Gesundheitswesen zwei Wege: jenen Richtung mehr Wettbewerb oder jenen Richtung mehr Planung. Der geltende Zulassungsstopp für Ärzte ist ein Planungsinstrument, das wir eigentlich ablehnen. Es verhindert, dass junge Ärzte mit innovativen Ideen die Patientenversorgung auf eine neue Grundlage stellen. Doch eine Rückkehr zum Zustand, wie er vorher herrschte, ist für Santésuisse kein Thema. Weil immer mehr Ärzte eine Praxis eröffnen wollen, besteht ein Mengenproblem. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen.

Weshalb? Neu müssen wir auch über die im Ausland praktizierenden Ärzte reden. Seit dem 1. Juni könnten im Rahmen der Personenfreizügigkeit alle Ärzte aus dem EU-Raum in der Schweiz eine Praxis eröffnen, wenn nicht der Zulassungsstopp gelten würde. Im Moment brauchen wir dieses rigide und phantasiehemmende Instrument. Es muss jedoch abgelöst werden durch ein flexibles und zukunftsorientiertes Modell wie die Aufhebung des Vertragszwangs.

Bei der Ärzteschaft beissen Sie mit der Forderung nach einer Lockerung des Vertragszwangs aber weiterhin auf Granit.

Der neue Ärztepräsident Jacques de Haller musste nach seiner Wahl gegen aussen ein Zeichen setzen und hat daher den Vertragszwang als nicht verhandelbar bezeichnet. Wir sind jedoch interessiert daran, mit der FMH über eine Neugestaltung des Vertragsverhältnisses zwischen Versicherern und Ärzten zu diskutieren. Mit dem Verband der Assistenz- und Oberärzte, also den jüngeren Medizinern, führen wir zurzeit Gespräche. Ob wir einen Schritt weiterkommen, wird sich zeigen. Interview: Erich Aschwanden --- Prämien steigen weiter - wenn auch gebremst Bei seinem traditionellen Ausflug auf die Petersinsel vom vergangenen Dienstag wollte Bundesrat Pascal Couchepin eine Botschaft unbedingt los werden. Als ihn kein Journalist darauf ansprach, verkündete der Gesundheitsminister ungefragt, es sei ihm gelungen, den jährlichen Anstieg der Krankenkassenprämien unter 4 Prozent zu drücken. Besondere Genugtuung bereitet Couchepin, dass er dies entgegen den Voraussagen des Dachverbandes der Krankenkassen, Santésuisse, geschafft habe. Er verwies auf ein Zitat von Santésuisse-Sprecher Peter Marbet, der eine 5-prozentige Prämienerhöhung als zu optimistisch bezeichnet hatte.

Abgesehen von solchen verbalen Provokationen, wie sie Pascal Couchepin liebt, ist das Verhältnis der beiden Akteure im Gesundheitswesen entspannt. Wie Couchepin setzt auch Santésuisse-Direktor Marc-André Giger auf mehr Wettbewerb im Gesundheitssystem. Der 43-jährige Nationalökonom und ehemalige Journalist, der den Verband seit 1998 präsidiert, hofft, dass Couchepin Erfolg hat mit der Revision des Krankenversicherungsgesetzes (KVG). Nachdem eine Paketlösung im Parlament gescheitert ist, soll die Revision nun schrittweise erfolgen. Mit der Forderung nach einer Lockerung des Vertragszwangs zwischen Kassen und Ärzten greift Couchepin ein altes Anliegen der Versicherer auf. In weiteren Reformpaketen sollen die Spital- und die Pflegefinanzierung auf eine neue Basis gestellt werden. Als Couchepin die Vorschläge Ende Februar präsentierte, zeigten sich die Krankenversicherer weitgehend zufrieden. (ase.)



Über santésuisse

santésuisse ist die führende Branchenorganisation der Schweizer Krankenversicherer im Bereich der sozialen Krankenversicherung.

santésuisse setzt sich im Interesse der Versicherten und sämtlicher Mitglieder, unabhängig von ihrer Grösse und Organisation, für ein freiheitliches Gesundheitssystem ein, mit dem Ziel, den Versicherten über Leistungswettbewerb die Wahlfrei-heit, den Zugang zu qualitativ hochwertigen Dienstleistungen und ein gutes Kosten-Nutzenverhältnis zu garantieren. santésuisse ist bereit, dafür Kooperationen einzugehen.


Quelle:
HELP.ch


- ENDE HELP.CH - PRESSEMITTEILUNG Kinder von Millionären sollen nicht profitieren -

Quelle: NZZ am Sonntag | Publiziert am 06.09.04


Die Pressemitteilung Kinder von Millionären sollen nicht profitieren wurde publiziert von NZZ am Sonntag am 06.09.2004 (Sechster September). Die Meldung Kinder von Millionären sollen nicht profitieren hat die ID News-HLP-9-3571.



Weitere Informationen und Links:

 santésuisse (Firmenporträt)
 Artikel 'Kinder von Millionären sollen nicht profitieren' auf Swiss-Press.com




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