Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH misst die gefühlte Inflation der Konsumentinnen und Konsumenten. Dazu wird ausschliesslich die Preisentwicklung von regelmässig konsumierten Gütern wie zum Beispiel Lebensmitteln, Medikamenten und Kleidung betrachtet. Die Teuerungsrate wird um Mieten und andere dauerhafte Güter bereinigt.
Laut dem Comparis-Konsumentenpreisindex sind im April 2023 die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,1 Prozent gestiegen. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg um 2,6 Prozent.
Gegenüber März 2023 sind die Preise im Schweizer Comparis-Warenkorb unverändert geblieben (LIK: ebenfalls unverändert). Im Monat zuvor waren die Kosten für Alltagsgüter um 0,5 Prozent gestiegen (LIK: plus 0,2 Prozent).
«Insgesamt bleibt die Inflation auf einem deutlich erhöhten Stand. Von einer Entspannung der Lage kann keine Rede sein», sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert.
Im April haben sich verschiedene Produkte gegenüber dem Vormonat verteuert. Am stärksten sind die Preise für den Luftverkehr gestiegen, um 6,1 Prozent (März: plus 9,8 Prozent). Konsumierende müssen auch mehr Geld für Pauschalreisen bezahlen – die Preise sind im April um 4,9 Prozent gestiegen (März: plus 7,0 Prozent).
«Flugreisende brauchen derzeit starke Nerven: Neben anhaltenden Streiks und Fachkräftemangel an den Flughäfen werden die Flugpreise weiter erhöht. Eine Trendwende scheint nicht in Sicht», meint Renkert.
Weiter unter den Top 5 der am stärksten verteuerten Güter sind Damenbekleidung (plus 3,9 Prozent), Kinderbekleidung (plus 3,3 Prozent) sowie Kleine elektrische Haushaltsgeräte (plus 2,4 Prozent).
Die Lebensmittel sind im Vorjahresvergleich deutlich teurer geworden. Dazu zählen auch die Kosten für einen Apéro. So haben sich die Preise für Bier um 7,7 Prozent, für Süssgetränke und Natürliche Mineralwasser jeweils um 7,0 Prozent, für Likör und Apéro-Getränke um 5,6 Prozent und für Frucht- und Gemüsesäfte um 5,1 Prozent erhöht.
Vor 12 Monaten bezahlten Konsumierende für Treibstoff demgegenüber deutlich mehr als im April 2023. Gemäss der Comparis-Analyse sind die Preise im Vorjahresvergleich um 10,4 Prozent gesunken. Am zweitstärksten vergünstigten sich die Preise von anderen Gesundheitsleistungen, sie lagen 3,6 Prozent tiefer als noch im April 2022.
Weiter gesunken sind die Preise auch für Telekommunikation (minus 3,4 Prozent), Speichermedien und Inhalte (minus 3,3 Prozent) sowie Medikamente (minus 2,5 Prozent).
Der Blick über die Landesgrenze hinaus zeigt: Im Vergleich zum Vorjahresmonat war die Teuerung in der Schweiz tiefer als in der Eurozone. Gemäss Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind die Preise in diesem Zeitraum in den Euroländern um 7,0 Prozent gestiegen (gesamte EU: plus 8,3 Prozent). Im April lag die Inflationsrate bei 0,7 Prozent (gesamte EU: 0,9 Prozent).
«Die Schweizerische Nationalbank (SNB) versucht energisch, die Inflation mit Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen. Hinzu kommen Devisenverkäufe, um den Franken stark zu halten und die Inflation aus dem Ausland nicht zu importieren. Dies zeigt Wirkung im internationalen Vergleich», erklärt Renkert.
Die höchste Teuerung erlebten in den letzten 12 Monaten Paare ab 65 Jahren ohne Kinder. Sie fühlen aktuell eine Teuerungsrate von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch im April wurde für sie das Leben verglichen mit dem Vormonat um 0,1 Prozent teurer.
Rein rechnerisch spüren nach Haushaltstyp Einpersonenhaushalte unter 65 Jahren prozentual am wenigsten. Mit einem Indexstand von 107,1 hat die gefühlte Teuerung bei ihnen in den letzten 12 Monaten 2,9 Prozent betragen.
Betrachtet man das Einkommen, hat sich das Leben im Vergleich zum Vorjahr für die höchste Einkommensklasse am stärksten verteuert. Der Konsumentenpreisindex ist für diese Klasse um 3,4 Prozent gestiegen. Im April lag die Teuerung bei plus 0,1 Prozent.
Am schwächsten von der Teuerung betroffen war die mittlere bis hohe Einkommensklasse. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für sie um 2,9 Prozent gestiegen. Im vergangenen Monat blieben die Konsumpreise für die mittlere bis hohe Einkommensklasse unverändert.
Unterteilt nach Sprachregionen ergibt sich folgendes Bild: Die deutsche und rätoromanische Schweiz verzeichneten mit plus 3,2 Prozent die höchste Teuerung im Vergleich zum Vorjahr. Im April stieg das Preisniveau um 0,1 Prozent.
Die vergleichsweise tiefste Teuerung gegenüber dem Vorjahr hatte die italienische Schweiz mit plus 2,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat wurde das Leben im April dort um 0,1 Prozent günstiger.
Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1'050 Waren und Dienstleistungen. Eine anhaltende Abnahme des Geldwertes bzw. eine Erhöhung des durchschnittlichen Preisniveaus bezeichnet dabei die Inflation. Der LIK umfasst 12 Hauptkategorien, darunter auch langfristige Investitionen und Wohnungsmieten. Grosse Ausgabenposten, wie etwa die Prämien für die Sozialversicherungen oder die direkten Steuern, sind demgegenüber nicht erfasst. Der LIK widerspiegelt somit nicht die tatsächlich gefühlte Teuerung der Konsumentinnen und Konsumenten.
Der Comparis- Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH bildet die gefühlte Inflation ab, indem er die LIK-Daten um Mieten und dauerhafte Güter wie Personenwagen und Möbel bereinigt. Zudem werden explizit einzelne Haushaltsgruppen, Einkommensklassen und Sprachregionen berücksichtigt.
Die Datengrundlage für den Comparis-Konsumentenpreisindex besteht aus dem Landesindex der Konsumentenpreise (
Dirk Renkert
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Die Pressemitteilung Inflation: Für einen Apéro müssen Konsumierende nun tiefer in die Tasche greifen - Comparis wurde publiziert von Comparis am 17.05.2023 (Siebzehnter Mai). Die Meldung Inflation: Für einen Apéro müssen Konsumierende nun tiefer in die Tasche greifen - Comparis hat die ID News-HLP-24-1813594.
Comparis.ch AG (Firmenporträt) | |
Artikel 'Inflation: Für einen Apéro müssen Konsumierende ...' auf Swiss-Press.com |
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