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Die schweizerische Bevölkerung bezahlt zu viel für Medikamente




Pressemitteilung



santésuisse

Pressetitel

Die schweizerische Bevölkerung bezahlt zu viel für Medikamente

Verfasser / Quelle

Yves Seydoux

Publikationsdatum

20.04.2005

Firmenporträt

santésuisse


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20.04.2005, Die Preise für Medikamente sind in der Schweiz deutlich höher als in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und Belgien.


Dies zeigt eine Studie von santésuisse, welche die vergleichbaren 100 umsatzstärksten Arzneimittel prüfte. santésuisse bestätigt damit die kürzlich veröffentlichten Resultate des Preisüberwachers. Ein Umdenken ist dringend notwendig. Deshalb sollten aus Sicht von santesuisse die gesetzlichen Rahmenbedingungen verbessert werden und die Preise für patentgeschützte Medikamente um 15 Prozent reduziert werden. Bei Medikamenten bei denen der Patentschutz abgelaufen ist, sollte eine Preissenkung um mindestens 25 Prozent erfolgen. So können ohne Qualitätsverlust gegen Fr. 600 Millionen Franken oder drei Prämienprozente eingespart werden.

Der Vergleich wurde bezogen auf den Publikumspreis und den Fabrikabgabepreis durchgeführt. Als Publikumspreis gilt der Fabrikabgabepreis inklusive Vertriebsanteil, aber exklusive Mehrwertsteuer (MwSt.), Pauschalen, Rabatte und Gebühren. Bei den 100 umsatzstärksten Medikamenten könnten die Fabrikabgabepreise in der Schweiz beträchtlich reduziert werden. So liegen die Fabrikabgabepreise in Österreich 34%, in Italien 30%, in Frankreich 27%, in Belgien 26% und in Deutschland 15% unter denjenigen in der Schweiz.

Auch in Bezug auf die Publikumspreise zeigt sich in der Gegenüberstellung ein erhebliches Einsparpotenzial, welches tendenziell höher ist als dasjenige der Fabrikabgabepreise. Je nach Vergleichsland liegt dieses zwischen 18% und 38%. Deutschland kommt der Schweiz mit 18% günstigeren Medikamenten am nächsten, liegt aber immer noch deutlich unter unserem Preisniveau. Berücksichtigt man in Deutschland den Zwangsrabatt, welchen die pharmazeutischen Hersteller der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlen müssen, dann ist die Differenz zur Schweiz entsprechend grösser und liegt im Bereich der übrigen vier Länder. Dieser Zwangsrabatt betrug im Jahr 2004 16% und wurde auf das Jahr 2005 auf 6% reduziert. Gleichzeitig wurde in Deutschland auf den 1.1.2005 bei verschiedenen, umsatzstarken Präparaten der Preis gesenkt, was im Preisvergleich von santésuisse ebenfalls nicht berücksichtigt ist.

Werden die Preisdifferenzen mit dem Umsatz der entsprechenden Präparate gewichtet, lassen sich in Bezug auf den Fabrikabgabepreis im Vergleich zu Österreich 435 Mio., zu Italien 382 Mio., zu Belgien 354 Mio., zu Frankreich 344 Mio. und zu Deutschland 209 Mio. SFr. einsparen. Bei diesen Resultaten unberücksichtigt blieben die durch Spitäler abgegebenen Medikamente, welche ebenfalls ein erhebliches Sparpotenzial bergen. Eine Preisreduktion auf das Niveau der Vergleichsländer würde also die entsprechenden Einsparungen zugunsten der Krankenkassenprämie zur Folge haben. Jeder Versicherte gibt heute rund 1/4 seiner Krankenversicherungsprämie für Medikamente aus.

Dieses Faktum zeigt: Im Bereich der Medikamentenpreise müssen Massnahmen zur Kostenstabilisierung dringend umgesetzt werden. Die Studie von santésuisse bestätigt auch die Resultate des Preisüberwachers. Dieser verglich die Preise der 10 meistverkauften Präparate mit denjenigen von Deutschland und kam sogar auf eine durchschnittliche Preisdifferenz von 33.6%.

Der Auslandpreisvergleich des BAG zeigt erste Wirkung

Grosses relatives Einsparpotenzial besteht generell bei den älteren Medikamenten, die vor 1990 eingeführt wurden und bei denjenigen Präparaten, welche noch keinem offiziellen BAG- Auslandpreisvergleich unterzogen wurden (Aufnahmejahr zwischen 1990 und 1995). Die Preisdifferenz bei Arzneimitteln, welche in der Schweiz nach 1995 eingeführt wurden, ist im Vergleich zum Ausland etwas kleiner geworden. Trotzdem besteht in der Schweiz gegenüber allen Vergleichsländern auch bei den jüngeren Präparaten ein beträchtliches Preissenkungspotenzial.

Herzpatienten bezahlen in der Schweiz zu viel für ihre Medikamente

Die Medikamente gegen Herz-Kreislauferkrankungen nehmen mit 18% Marktanteil gemäss der Pharma Information (Ausgabe 2004) seit Jahren eine Spitzenposition ein. Auch für die obligatorische Krankenversicherung liegt diese Medikamentgruppe an der Spitze bezüglich Einsparpotenzial. Erkrankungen am Herzen gelten als Volkskrankheit Nummer eins. Die Auslandpreisvergleichsstudie zeigt, dass die Betroffenen im Ausland für ihre Medikamente mindestens 1/3 weniger bezahlen als die Erkrankten in der Schweiz.

Die Studie der Interpharma: Ähnliche Resultate – andere Schlüsse

Im Herbst 2003 hat die Interpharma ihre in Auftrag gegebene Medikamentenpreisvergleichsstudie präsentiert und postuliert, die Schweiz sei auf Niveau Publikumspreis im Mittelfeld. In dieser Studie wurden allerdings die Publikumspreise inklusive Mehrwertsteuer gerechnet. Da die Schweiz aber nur einen MwSt.-Satz von 2.4% aufweist und beispielsweise Deutschland 16%, lässt sich dieses Fazit erklären. Die Mehrwertsteuer hat jedoch in erster Linie mit der Steuerpolitik und nicht mit der Preispolitik eines Landes zu tun. Die Interpharma kommt deshalb beim Vergleich der von der Mehrwertsteuer unbeeinflussten Fabrikabgabepreise zum gleichen Schluss wie santésuisse: die Schweiz befindet sich unter den teuersten Nationen. Deutschland beispielsweise ist gemäss Interpharma um 14 Prozentpunkte billiger, gemäss santésuisse sind es 15 Prozentpunkte.

So können die hohen Medikamentenkosten reduziert werden

Die Auslandpreisvergleichsstudie hat gezeigt, dass im Medikamentenbereich erhebliches Einsparpotenzial bei den Preisen besteht. Es liegt im Interesse der Prämienzahler, dass die schweizerischen Medikamentenpreise auf das europäische Niveau gesenkt werden. Folgende Massnahmen führen zu diesem Ziel:

Bei Patent geschützten Medikamenten der Spezialitätenliste (SL) • werden der Preis, die Wirksamkeit und Zweckmässigkeit mehrmals während der Patentschutzfrist ab der definitiven Aufnahme in die SL überprüft und gegebenenfalls angepasst, • wird der offizielle Auslandpreisvergleich des BAG nicht nur subsidiär mit den deutlich günstigeren Nachbarländern Österreich, Italien und Frankreich durchgeführt. Diese Länder werden gleichwertig beim Preisvergleich miteinbezogen.

Bei Patent abgelaufenen Medikamenten der SL • wird eine merkliche Preissenkung durch die zuständigen Behörden vorgenommen, wie dies im Ausland zum Teil bereits erfolgreich praktiziert wird, • wird der Absatz deutlich günstigerer Generika durch Schaffung positiver gesetzlicher Rahmenbedingungen gefördert.

Bei Neuaufnahmen von Medikamenten in die SL • wird der Innovationszuschlag restriktiver als heute gewährt, • werden nur noch zu einem eindeutig tieferen Preis in die SL aufgenommen, wenn sie kei-nen nachweisbaren therapeutischen oder wirtschaftlichen Vorteil gegenüber einem bereits auf der SL vorhandenen Arzneimittel aufweisen.

Folgerung: Preissenkungen notwendig - grosses Einsparpotential:

Aus der Sicht von santesuisse ist klar: Bei Medikamenten mit abgelaufenem Patent sollte der Preis durch die zuständigen Behörden um mindestens 25 Prozent auf mitteleuropäisches Niveau gesenkt werden. Die Einsparungen werden auf rund 50 Millionen Franken veranschlagt. Bei den patentgeschützten Medikamenten sollte eine Preisreduktion von 15 Prozent erfolgen. Die Einsparungen in diesem Bereich würden sich auf rund 250 Millionen Franken belaufen.

Total resultieren aus den erwähnten Preisanpassungen an den mitteleuropäischen Durchschnitt Einsparungen von 300 Millionen Franken (bezogen auf die von santesuisse untersuchten Top-100- Produkte, die 50 Prozent der durch die Krankversicherer vergüteten Medikamentenkosten ausmachen). Werden die restlichen 50 Prozent der durch die Krankenversicherer vergüteten Medikamente hinzugenommen, so könnten bei flächendeckenden Preissenkungen rund 600 Millionen Franken pro Jahr eingespart werden. Dies würde einer Prämienreduktion (bezogen auf den gesamtschweizerischen Durchschnitt) von rund 3 Prozent entsprechen.

Auskunft erteilt: Yves Seydoux Delegierter Public Affairs Tel. 031 326 63 61 / 079 693 25 64 E-Mail: yves.seydoux@santesuisse.ch



Über santésuisse

santésuisse ist die führende Branchenorganisation der Schweizer Krankenversicherer im Bereich der sozialen Krankenversicherung.

santésuisse setzt sich im Interesse der Versicherten und sämtlicher Mitglieder, unabhängig von ihrer Grösse und Organisation, für ein freiheitliches Gesundheitssystem ein, mit dem Ziel, den Versicherten über Leistungswettbewerb die Wahlfrei-heit, den Zugang zu qualitativ hochwertigen Dienstleistungen und ein gutes Kosten-Nutzenverhältnis zu garantieren. santésuisse ist bereit, dafür Kooperationen einzugehen.


Quelle:
HELP.ch


- ENDE HELP.CH - PRESSEMITTEILUNG Die schweizerische Bevölkerung bezahlt zu viel für Medikamente -

Quelle: Yves Seydoux | Publiziert am 20.04.05


Die Pressemitteilung Die schweizerische Bevölkerung bezahlt zu viel für Medikamente wurde publiziert von Yves Seydoux am 20.04.2005 (Zwanzigster April). Die Meldung Die schweizerische Bevölkerung bezahlt zu viel für Medikamente hat die ID News-HLP-9-5307.



Weitere Informationen und Links:

 santésuisse (Firmenporträt)
 Artikel 'Die schweizerische Bevölkerung bezahlt zu viel ...' auf Swiss-Press.com




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