Bern - Die Delegierten- und Generalversammlung der Gemeinschaftsorganisationen aller 19 Kantonaler Gebäudeversicherungen fand Ende Juni 2007 im Berner Zentrum Paul Klee statt. Die an den Versammlungen präsentierten Zahlen zeigen auf, dass sich das Jahr 2006 durch einen erfreulichen Schadenverlauf auszeichnet. Sowohl im Elementar- wie auch im Feuerschadenbereich konnte ein gutes versicherungstechnischen Ergebnis erzielt werden. Im Gegensatz zum Jahr 2005, welches mit den Hagelschäden in der Westschweiz und vor allem den Hochwassergebäudeschäden vom August 2005 mit insgesamt CHF 870 Millionen zu Buche schlug, blieb die Elementarschadensumme 2006 mit CHF 142,8 Millionen tief.
Mit Elementarschäden von CHF 142,8 Millionen verzeichneten die Kantonalen Gebäudeversicherungen einen der tiefsten Werte seit mehreren Jahren. Mit Ausnahme der Kantone Bern und Solothurn weisen alle Kantonalen Gebäudeversicherungen unterdurchschnittliche Elementarschäden auf.
Von den CHF 870 Millionen Elementarschäden des Katastrophenjahres 2005 waren bereits im Schadenjahr 280 Millionen an die Versicherten ausbezahlt worden. 2006 wurden weitere CHF 380 Millionen durch die Gebäudeversicherungen bezahlt. Damit sind per Ende 2006 lediglich noch CHF 210 Millionen ausstehend. Dies ist umso erfreulicher, weil die Abwicklung der Überschwemmungsschäden aufgrund der Ereignisgrösse aber auch aufgrund der Komplexität durch einen ausserordentlichen Aufwand in der Abwicklung gekennzeichnet war. Am stärksten betroffen waren damals die Gebäudeversicherungen der Kantone Bern, Luzern und Nidwalden.
Diese unterschiedlichen Elementarschäden 2005 und 2006 passen ins Bild der zunehmenden Volatilität. Bedingt durch die Klimaänderung wird es neben immer wieder auftretenden durchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Elementarschäden in Zukunft vermehrt hohe und höchste Elementarschäden geben. Bei diesen Extremsituationen nehmen die Massnahmen in der Prävention an Bedeutung zu. Der Eintritt einer Naturkatastrophe kann zwar nicht verhindert, aber das Schadenausmass durch gezielte Massnahmen in der Prävention wesentlich verringert werden. Die von den Kantonalen Gebäudeversicherungen erstellten Wegleitungen zum Objektschutz gegen Naturgefahren zeigt, wie mit vernünftigem Aufwand Gebäude dem Stand der Technik entsprechend geschützt werden.
Zusammen mit dem Bundesamt für Privatversicherungen haben die Kantonalen Gebäudeversicherungen und die Privatversicherungen beschlossen, ein gemeinsames Projekt für eine „Gesamtschweizerische Erdbebenversicherung" auszuarbeiten. Auch hier wird die Prävention ein wichtiger Bestandteil der Vorsorge sein. Die Einführung der obligatorischen und landesweit einheitlich ausgestalteten Erdbebenversicherung ist für 2009 vorgesehen.
Die Kantonalen Gebäudeversicherungen als System von „Sichern und Versichern"
Die Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV) versichern in ihren Kantonen alle Gebäude gegen Feuer- und Elementarschäden. Sie decken damit rund 85% des Schweizerischen Gebäudebestandes und ca. 80% des gesamten Gebäudeversicherungskapitals. Die Kantone Glarus, Nidwalden und Waadt versichern in ihren Kantonen auch das Mobiliar. Für Schäden haften die KGV unbegrenzt und ohne öffentliche Gelder zu beanspruchen. Abgesehen von der Gebäudeversicherung des Kantons Nidwalden verfügen die KGV über keine Staatsgarantie.
Die Pressemitteilung Die Kantonalen Gebäudeversicherungen setzten auf Prävention wurde publiziert von IRV/VKF am 10.07.2007 (Zehnter Juli). Die Meldung Die Kantonalen Gebäudeversicherungen setzten auf Prävention hat die ID News-HLP-27-181289.
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