Crack ist rauchbares Kokain. Sein Name ergibt sich aus dem Geräusch, das beim Verbrennen entsteht. Seine Wirkung entfaltet sich schnell, was zu intensivem Konsum führen kann. Einige Konsumierende vernachlässigen in der Folge ihre Grundbedürfnisse wie Ernährung und Schlaf. In der Schweiz wird Crack generell von den Konsumierenden selbst aus Kokainpulver in kleinen Portionen hergestellt.
Daten, die vor 5 bis 6 Jahren erhoben wurden, zeigen, dass der Crack-Konsum schon damals in der Schweiz, besonders in einigen Deutschschweizer Städten, weit verbreitet war. Genf war die Ausnahme: Hier wurde viel Heroin und sehr wenig Crack konsumiert. 2021 veränderte sich die Lage rapide: Neu wurden sehr billige Kleinstdosen von Crackhändlern verkauft. Dass das Produkt plötzlich sehr leicht zugänglich war, führte in Genf zu einer raschen Verbreitung des Konsums. Während 2019 und 2020 lediglich ein Viertel der BenutzerInnen des Konsumraums "Quai 9" dort Crack konsumierten, waren es 2021 schon 45 Prozent und 2022 bereits 62 Prozent. Fast alle konsumierten auch Heroin und andere Produkte.
Wie in anderen Städten auch (Paris, Bremen, Dublin usw.) führte der verbreitete Crack-Konsum bei den Drogenkonsumierenden zu einer Verschlechterung der persönlichen Situation, was die körperliche und psychische Gesundheit angeht, aber auch bezüglich den Betreuungsangeboten, die von Behandlungsabbruch und erschwerten Kontakten betroffen waren. "Quai 9" sah sich mit einem spektakulären Anstieg von Crack-Konsumepisoden (2019 noch 3400, 2022 schon 17 066) sowie vermehrten problematischen Verhaltensweisen (Belästigungen, Aggressionen) konfrontiert. Das Auftreten offener Konsum- und Deal-Szenen, hauptsächlich in den Quartieren Pâquis und Grottes, belastete das Leben im öffentlichen Raum und nährte die Polemik.
Die befragten Fachleute und die Crack- Konsumierenden in Genf empfehlen ähnliche Massnahmen, wie sie schon in den 1990er Jahren in der Schweiz entwickelt worden waren: auf die Konsumierenden zugehen, auf ihre unmittelbaren Bedürfnisse (Essen, Trinken, Erholung, Wohnen, sichere und hygienische Konsumräume, Grundpflege) eingehen und die Behandlung und Betreuung ihren Möglichkeiten anpassen. Auch ein Fokus auf Menschen mit besonders negativ verlaufender Situation wurde betont.
Im Auftrag des Kantons hat der Verein "Première Ligne", der den "Quai 9" betreibt, einen Massnahmenplan erarbeitet. Dazu gehören ein Sleep-in in den eigenen Räumen, aufsuchende Dienste, tagsüber verlängerte Öffnungszeiten einer Anlaufstelle und die Bereitstellung von Konsummaterial. Andere europäische Städte in ähnlichen Lagen sahen daneben auch Massnahmen vor wie die Verteilung von Lebensmittelpaketen, niederschwellige Unterkünfte und das Angebot von "Auszeiten" in einer Institution. Diese Massnahmen in einem Gesamtplan zusammenzustellen, wurde als wichtig betont.
Die Crack-Problematik ergab sich in Genf aus einem raschen Umbruch beim Drogenangebot. Um eine solche Entwicklung in Zukunft zu vermeiden, muss über Mittel und Wege nachgedacht werden, wie sich ein solcher Umbruch vermeiden oder wie sich die Reaktionszeit beschleunigen lässt. Mittel hierzu sind ein Monitoring des Drogenmarkts und eine stark intensivierte Zusammenarbeit der Behörden (Gesundheit, Soziales und Polizei) in Genf, aber auch in den übrigen Schweizer Kantonen.
Die Genfer Crack-Konsumierenden unterscheiden zwei Crack-Sorten: Crack, das sie selbst mit Kokainpulver zubereiten, und solches, das von den Dealern fixfertig verkauft wird. Sie erachten die erste Sorte als "hochwertiger" und die zweite als unreiner und mit verschiedenen Mitteln gestreckt (Amphetamine, Benzodiazepine usw.). Die Wirkung dieses "Strassen-Cracks" sei kürzer und stressiger und deshalb auch besonders suchtgefährdend.
Die Schule für Kriminalwissenschaften (ESC) der Universität Lausanne hat Stichproben beider Crack-Sorten analysiert, die sich visuell tatsächlich voneinander unterscheiden. Doch konnten im Labor nur äusserst geringfügige Unterschiede festgestellt werden. Der durchschnittliche Reinheitsgrad war mit über 70 Prozent hoch und beide Sorten waren hauptsächlich mit Phenacetin gestreckt. Die unterschiedliche Wahrnehmung könnte also auf andere Faktoren zurückgehen wie die Dosierung und die Umstände, in denen das Crack beschafft und konsumiert wird.
Sucht Schweiz will Probleme im Zusammenhang mit dem Konsum psychoaktiver Substanzen und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial verhindern oder vermindern.
Wir fördern die gesellschaftliche Debatte im Suchtbereich. Wir entwickeln und verbreiten wissenschaftliche Erkenntnisse, die es erlauben, die zugrundeliegenden Probleme zu verstehen, ihnen vorzubeugen und angemessen zu begegnen. Wir setzen uns für wirksame Massnahmen und politische Rahmenbedingungen zur Problemreduktion ein. Wir engagieren uns für ein Umfeld, das den Menschen eine gesunde Lebensweise erleichtert und die individuellen Gesundheitskompetenzen stärkt. Dabei kombinieren wir Massnahmen der Suchtprävention und der Gesundheitsförderung.
Wir unterstützen all jene mit besonderen Risiken – Kinder und Jugendliche sowie Menschen in kritischen Lebensphasen. Betroffenen und Nahestehenden stehen wir informierend, beratend oder finanziell zur Seite.
Die Pressemitteilung Crack: Die Lehren aus Genf. Eine neue Studie von Sucht Schweiz zieht Bilanz wurde publiziert von Sucht Schweiz am 08.06.2023 (Achter Juni). Die Meldung Crack: Die Lehren aus Genf. Eine neue Studie von Sucht Schweiz zieht Bilanz hat die ID News-HLP-44-1813847.
Sucht Schweiz (Firmenporträt) | |
Artikel 'Crack: Die Lehren aus Genf. Eine neue Studie von ...' auf Swiss-Press.com |
Versammlung der Partizipantinnen und Partizipanten der NKB 2024
Nidwaldner Kantonalbank, 22.04.2024
08:42 Uhr
Witwe muss Ex ihres toten Mannes Unterhalt zahlen »
08:40 Uhr
Migros-Präsidentin Ursula Nold äussert sich zum Stand der Dinge »
08:00 Uhr
Ökonom im Interview: «Die Euphorie über KI ist gefährlich» »
05:30 Uhr
Spitalkrise: Die Schliessung von zehn Krankenhäusern wäre gut zu ... »
Air Wick Freshmatic Cotton
CHF 7.95 statt 14.95
Lidl Schweiz AG
Barilla Tomatensauce Napoletana
CHF 6.00 statt 9.00
Coop-Gruppe Genossenschaft
Crosswave Fahrrad-Reiniger Reinigungsmittel
CHF 9.50 statt 11.90
Migros-Genossenschafts-Bund
Crosswave Fahrradschloss Veloschloss
CHF 7.90 statt 9.90
Migros-Genossenschafts-Bund
Ferrero Nutella
CHF 3.49 statt 3.99
Lidl Schweiz AG
Halba Hasenpaar Amore
CHF 1.50 statt 7.50
Coop-Gruppe Genossenschaft
Aktueller Jackpot: