Der Einbruch der Weltwirtschaft ab Herbst 2008 führte bereits im letzten Drittel des vergangenen Jahres zu einem einschneidenden Auftragsrückgang. In der Folge musste die Conzzeta Gruppe in den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres 2009 massive Umsatzrückgänge verzeichnen. Im Vergleich zur Vorjahresperiode reduzierte sich der konsolidierte Nettoumsatz um -32,4% auf CHF 330,9 (489,1) Mio. In Lokalwährungen entspricht dies einer Abnahme von -30,5%. Besonders hart von der Rezession getroffen wurden die drei Geschäftsbereiche im Maschinen- und Anlagenbau und der Bereich Schaumstoffe. Weiterhin stabil entwickelte sich der Geschäftsbereich Immobilien. Der Bereich Sportartikel konnte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr nochmals steigern. Per Ende April 2009 betrug das Betriebsergebnis (EBIT) der Gruppe CHF 4,4 (28,7) Mio. Der Konzerngewinn belief sich auf CHF 11,8 (22,9) Mio. Darin enthalten ist ein ausserordentlicher Gewinn von CHF 8,8 Mio. durch den Verkauf einer nichtbetriebsnotwendigen Liegenschaft. Um der teilweise gravierenden Auftragssituation entgegenzuwirken, haben die von der Wirtschaftkrise stark betroffenen Geschäftsbereiche rasch und entschieden Aktionen zur vorübergehenden Kapazitätsanpassung und zur Kostenreduktion umgesetzt. Die Kapazitätsanpassung erfolgte vorwiegend durch den Abbau von Überzeiten, Ferienguthaben, temporären Arbeitskräften und über die Einführung von Kurzarbeit an den meisten Standorten. In der Berichtsperiode konnten durch Kurzarbeit in den betroffenen Geschäftsbereichen die geleisteten Arbeitsstunden um rund 12% gesenkt werden, was zu einer Reduktion der Personalkosten beitrug.
Zu den Geschäftsbereichen
Der Geschäftsbereich Systeme für Blechbearbeitung (Bystronic) verzeichnete in den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres 2009 einen Nettoumsatz von CHF 127,8 (240,2) Mio. Im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht dies einem Rückgang in Schweizer Franken von - 46,8% und in Lokalwährungen von -43,1%. Vom Nachfrageeinbruch waren alle Marktregionen und Produktgruppen betroffen, wenn auch in unterschiedlicher Intensität und Ausprägung. Massiv rückläufig entwickelten sich die Märkte in Osteuropa und Russland, deren Kunden oftmals mit Finanzierungsproblemen konfrontiert sind. Am geringsten war der Rückgang in China, Deutschland und Frankreich. Wegen der Wirtschafskrise tendieren Kunden eher zum Kauf von günstigeren Systemen. Bystronic hat innerhalb von kurzer Zeit eine kostengünstige Wasserstrahlschneideanlage entwickelt, die ab Sommer 2009 zum Verkauf angeboten wird. Entwicklungsprojekte werden trotz Kostensenkungsprogrammen intensiv weiterverfolgt.
Der Geschäftsbereich Systeme für Glasbearbeitung (Bystronic glass) erzielte im 1. Tertial 2009 einen Umsatz von CHF 47,0 (85,2) Mio. (-44,8%). In Lokalwährungen betrug der Rückgang im Vergleich zur Vorjahresperiode -42,5%. Bis Ende 2008 waren die Produktionsgesellschaften der Bystronic glass noch voll ausgelastet, danach führten die fehlenden Neuaufträge zu einem Umsatzeinbruch in allen Marktregionen und bei allen Produktgruppen. Die grössten Rückgänge mussten im Bereich Fahrzeugglas und in den Marktregionen Europa und Mittlerer Osten verbucht werden. Insbesondere bei grossen Glasherstellern und –verarbeitern ist momentan ein zögerliches Investitionsverhalten festzustellen. In den Märkten USA und Russland werden zurzeit kaum Aufträge vergeben. Am Besten gehalten hat sich der asiatische Markt.
Der Geschäftsbereich Automationssysteme (ixmation) erreichte per Ende April 2009 einen Umsatz von CHF 20,7 (18,2) Mio. (+14,0%). Bereinigt um die umrechnungsbedingten Währungseinflüsse betrug die Zunahme gegenüber dem Vorjahr +7,3%. Die Zunahme ist auf die üblichen Schwankungen im Projektgeschäft, konkret auf die Auslieferung mehrerer Projekte vor allem in den USA zurückzuführen. Inzwischen hat die weltweite Wirtschaftskrise auch beim Geschäftsbereich Automationssysteme zu einer massiven Abnahme der Neuaufträge und der Kundenanfragen geführt. Besonders stark davon betroffen sind die Standorte in der Schweiz und in Malaysia. In den USA und in China gibt es trotz Einbrüchen bei den Neuaufträgen noch genügend Kundenanfragen; die Auftragsvergabe verläuft jedoch nur zögerlich.
Der Geschäftsbereich Schaumstoffe (FoamPartner) erzielte im 1. Tertial einen Umsatz von CHF 36,6 (54,3) Mio. (-32,7%). Bereinigt um einen Akquisitionseffekt (+3,9%) und umrechnungsbedingte Wechselkurseinflüsse (-0,9%) betrug der Rückgang -35,7%. Als Folge der Wirtschaftskrise haben Kunden ihre Bestellungen reduziert und die Lagerbestände stark abgebaut. Vom Nachfragerückgang betroffen waren alle drei Produktgruppen (Industrie, Komfort, Automobil). Am geringsten war der Nachfragerückgang im Bereich Komfort. Markante Umsatzrückgänge mussten indes in den Bereichen Industrie und Automobil hingenommen werden. Im 2. Tertial wird mit einer Stabilisierung der Nachfragesituation gerechnet.
Der Geschäftsbereich Sportartikel (Mammut Sports Group) konnte den Umsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um +12,3% auf CHF 76,4 (68,0) Mio. steigern. Zur erneuten Umsatzerhöhung haben neben einem starken Reassortierungsgeschäft der Winterartikel auch die guten Vorausbestellungen der Sommerkollektion beigetragen. Die grössten Zunahmen konnten wiederum die Segmente Bekleidung und technische Produkte der Marke Mammut verbuchen. Die Hauptmärkte Schweiz und Deutschland entwickelten sich weiterhin sehr erfreulich, auch Märkte wie Italien und Japan legten stark zu. Exporte in einige osteuropäische und asiatische Länder wurden durch unvorteilhafte Währungsverhältnisse erschwert. Bisher erwies sich die Nachfrage im Outdoor-Markt als robust. Erste Anzeichen einer möglichen Abschwächung waren bis anhin erst in den USA auszumachen, wo die Konsumentenstimmung zurzeit sehr negativ ist.
Der Geschäftsbereich Grafische Beschichtungen (Schmid Rhyner) schloss per Ende April 2009 mit einem Umsatz von CHF 14,8 (15,8) Mio. (-6,6%). Entsprechend dem weltweiten Konjunkturverlauf entwickelte sich auch die Nachfrage der Druckindustrie rückläufig. Kunden aus der Verpackungsindustrie und dem Bereich Akzidenzdruck bestellten im 1. Tertial 2009 weniger UV-Produkte und Dispersionslacke. In den geografischen Märkten war die Entwicklung uneinheitlich.
Tendenzen und Aussichten Die Hauptmärkte der Conzzeta bleiben weiterhin schwierig. Es ist bisher nicht absehbar, ob die Talsohle bereits erreicht wurde. Die Auftragseingänge im Maschinen- und Anlagenbau, die auf einem Drittel des Vorjahres liegen, belasten den weiteren Geschäftsverlauf stark und werden im Jahr 2009 zu einem Konzernverlust führen. Bei einer Fortsetzung der negativen Geschäftsentwicklung werden zusätzliche Kapazitätsanpassungen notwendig sein. Ziel von Conzzeta ist es, gestärkt aus der schwierigen wirtschaftlichen Phase hervorzugehen. Priorität beigemessen wird dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und der Innovationskraft.
Conzzeta ist eine international tätige, breit diversifizierte Unternehmensgruppe. Sie strebt in den Zielmärkten global nach führenden Positionen, überdurchschnittlichem Wachstum und nachhaltiger Wertschöpfung. Über 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit mehr als 60 Standorten setzten sich ein für innovative Kundenlösungen in den Bereichen Blechbearbeitung, Sportartikel, Schaumstoffe, grafische Beschichtungen und Glasbearbeitung. Conzzeta AG ist an der SIX Swiss Exchange kotiert (SIX:CON).
Die Pressemitteilung Conzzeta: Zwischenabschluss per 30. April 2009 - Conzzeta mit Markteinbruch wurde publiziert von Conzzeta am 10.06.2009 (Zehnter Juni). Die Meldung Conzzeta: Zwischenabschluss per 30. April 2009 - Conzzeta mit Markteinbruch hat die ID News-HLP-26-565391.
Bystronic AG (Firmenporträt) | |
Artikel 'Conzzeta: Zwischenabschluss per 30. April 2009 - ...' auf Swiss-Press.com |
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