Die Landwirtschaft braucht die Biodiversität, genauso wie die Biodiversität die Landwirtschaft braucht. Ohne sie wäre die Schweiz mit Wald bedeckt und damit viel eintöniger. Die Landwirtschaft schafft unterschiedliche Lebensräume, die es sonst nicht gäbe. Seit der Einführung der Direktzahlungen werden diese besonders biodiversen Flächen gezielt gefördert. Dazu gehören extensive Wiesen, aber auch hochstämmige Obstbäume, Blühstreifen, Brachflächen oder Ast- und Steinhaufen, die Kleintieren als Unterschlupf dienen. «Derzeit dient ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzfläche oder mehr als 190'000 ha der Förderung der biologischen Vielfalt. Dazu kommen mehr als 200'000 ha artenreiche Wiesen im Sömmerungsgebiet», skizziert die Fachverantwortliche Diane Gossin die aktuelle Situation auf den Landwirtschaftsflächen. Die Landwirtschaft allein trage so 11 Prozent der Landesfläche zugunsten einer reichen Tier- und Pflanzenwelt bei. Die Ökoleistungen der übrigen Flächen wie Wald, Gewässer, Stein, Eis und Siedlungsgebiet sowie die vorhandenen offiziellen Naturschutzgebiete kämen extra dazu.
Es gibt viel Engagement in der Landwirtschaft, das über das gesetzliche Mindestmass hinausgeht. Die verbreiteten Label von IP Suisse oder Bio Suisse sind mit zusätzlichen Leistungen für den Schutz der Biodiversität verbunden. Dazu kommen kantonale oder regionale Engagements. So fördert beispielsweise der Kanton Aargau mit dem Programm Labiola seit 30 Jahren die Biodiversität im Kulturland. Dazu schliesst er mit interessierten Landwirtinnen und Landwirten Bewirtschaftungsvereinbarungen ab. «Inzwischen beteiligen sich zwei Drittel der Aargauer Landwirtschaftsbetriebe am Programm. Sie bewirtschaften rund 8600 Hektar ökologisch hochwertige Biodiversitätsförderflächen», erläutert der Programmverantwortliche Markus Peter. Labiola setze auf Freiwilligkeit, qualifizierte Beratung und koordinierte Umsetzung der diversen ökologischen Zielsetzungen auf dem einzelnen Betrieb. Damit wird das Potenzial der Biodiversitätsförderflächen auf dem einzelnen Betrieb optimal genutzt und die Flora und Fauna mit gezielten Massnahmen gefördert.
In einer Studie untersuchte der Biologe Marcel Züger die Situation im Kulturland und stellte darin messbare Fortschritte fest. Der Artenschwund hätte vor allem zwischen 1850 und 2000 stattgefunden. Die Neuausrichtung der Landwirtschaft vor rund 30 Jahren bremste den negativen Trend und ermöglichte verschiedene Erfolge beim Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Besonders gut untersucht seien die Vögel: «Die gefährdeten Arten der Umweltziele Landwirtschaft haben zwischen 2008 und 2023 um 46% zugenommen. Bei Pflanzen und anderen Artengruppen zeigen sich ähnliche Entwicklungen.» Die Massnahmen hätten Erfolg, das Potenzial sei aber nicht
ausgeschöpft. Er rät dazu, die bestehenden Flächen in der Zusammenarbeit mit den Betriebsleitenden qualitativ aufzuwerten, statt neue Flächen aus der Produktion zu nehmen.
Rückfragen:
Marcel Züger, Biologe & Geschäftsführer Pro Valladas,
Martin Rufer, Direktor Schweizer Bauernverband, Tel. 078 803 45 54
Nationalrat Markus Ritter, Präsident Schweizer Bauernverband, Tel. 079 300 56
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Der Schweizer Bauernverband ist der Dachverband der Schweizer Landwirtschaft. Zusammengesetzt ist der Verband aus Vertretern von 25 kantonalen Berufsorganisationen diversen Fachverbänden.
Der Hauptsitz des Schweizer Bauernverbandes befindet sich in Brugg.
Als Dachverband der schweizerischen Landwirtschaft nehmen wir vielseitige und interessante Aufgaben wahr. Neben der Interessenvertretung haben wir einen grossen und erfolgreichen Dienstleistungsbereich.
Die Pressemitteilung Biodiversitätsförderung ohne weiteren Verlust an Produktionsflächen wurde publiziert von Schweizer Bauernverband (SBV) am 15.07.2024 (Fünfzehnter Juli). Die Meldung Biodiversitätsförderung ohne weiteren Verlust an Produktionsflächen hat die ID News-HLP-44-1818117.
Schweizer Bauernverband (SBV) (Firmenporträt) | |
Artikel 'Biodiversitätsförderung ohne weiteren Verlust an ...' auf Swiss-Press.com |
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