Greenpeace hatte insbesondere angezweifelt, dass der rund 30%ige Anteil an russischem Uran, der zur Verarbeitung respektive Anreicherung von Axpo Brennstoff verwendet wird (die restlichen 70% stammen von abgebrannten Brennelementen aus Axpo Beständen), ausschliesslich aus dem nuklearen Abrüstungsprozess in Russland stammt. Zudem würde Axpo Brennstoff aus der Verarbeitung in Russland verbleiben und in dortigen RBMK-Reaktoren (Reaktor Bolschoi Moschtschnosti Kanalny) eingesetzt.
Die Axpo AG ist den kritisierten Punkten in den vergangenen Monaten nachgegangen und hat von der Lieferfirma Präzisierungen zur Produktionskette verlangt. Daraus wurde ersichtlich, dass das angereicherte Uran zwar teilweise aus militärischen Quellen, aber nicht aus der Abrüstung von russischen Kernwaffen stammt. Es stammt aus der Rezyklierung von verbrauchtem Brennstoff aus russischen Schiffen, Forschungsreaktoren oder Brüterreaktoren. Bezüglich der Weiterverwendung von nuklearem Material, das im Abtausch mit hochangereichertem Material bei den Betreibern der Brennstofffabrik verbleibt wurde festgestellt, dass dieses Material entweder zu weiteren Brennstäben verarbeitet wird oder u.a. auch in russischen RBMK-Reaktoren eingesetzt werden kann.
Axpo hat bei der Lieferfirma weitere Informationen verlangt, die auch geliefert wurden. Ziel ist sicherzustellen, jederzeit Einblick in die Brennstoffflüsse zu haben. Axpo geht allerdings davon aus, dass es in der Zukunft so oder so schwieriger sein wird, hochangereichertes Uran aus der Abrüstung von Kernwaffen zur Herstellung von Brennelementen zu beziehen. In den Verträgen bis 2020 ist als Basis mittelangereichertes Uran zugrundegelegt, das ausreichend vorhanden ist.
Einen Einfluss haben die Erkenntnisse der Axpo Abklärungen auch für die Umweltbilanz des KKB. Die Treibhausgasemissionen wurden mit 3,04 g CO2-Äquivalenten pro produzierter Kilowattstunde (kWh) angegeben, was unter anderem auch darauf abstützt, dass das Uran aus der Kernwaffen-Abrüstung kommt. Nach Berechnungen der Axpo Spezialisten würde sich der CO2-Äquivalenz-Wert angesichts der gewonnenen Erkenntnisse nur sehr geringfügig erhöhen. Allerdings ist dieser Wert nicht offiziell beglaubigt. Deshalb wird die Axpo AG umgehend eine Neuzertifizierung einleiten (zum Vergleich die CO2-Äquivalenz-Werte anderer Produktionsarten: Wasserkraft 3-4 g/kWh, Photovoltaik 60 g/kWh, Wind 16 g/kWh, Gaskombikraft 423 g/kWh, Steinkohlekraft 903 g/kWh).
Der Axpo Konzern mit der Axpo AG (ehemals Nordostschweizerische Kraftwerke AG, NOK) Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) sowie der Elektrizitäts-Gesellschaft Laufenburg AG (EGL) ist ein führendes Schweizer Energieunternehmen mit lokaler Verankerung und internationaler Ausrichtung. Axpo hat das Ziel, eine sichere Versorgung mit umweltverträglich produziertem Strom zu günstigen Preisen zu gewährleisten.
Dafür ist sie entlang der gesamten Wertschöpfungskette tätig: in der Stromproduktion, Stromübertragung, Stromverteilung und im Stromhandel. Ihr Strommix aus Kernenergie, Wasserkraft und neuen Energien ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch nahezu CO2-frei und damit klimafreundlich.
Der Axpo Konzern beschäftigt über 4000 Mitarbeitende und versorgt zusammen mit Partnern rund 3 Mio. Menschen in der Schweiz mit Strom. Die Axpo Holding AG mit Sitz in Baden ist zu 100% im Eigentum der Nordostschweizer Kantone.
Die Pressemitteilung Axpo geht Greenpeace-Kritik an Uran-Kreislauf nach und stellt Transparenz her wurde publiziert von Axpo am 10.02.2010 (Zehnter Februar). Die Meldung Axpo geht Greenpeace-Kritik an Uran-Kreislauf nach und stellt Transparenz her hat die ID News-HLP-34-756426.
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