Werden Zusatzwünsche erfüllt, fällt das Kostenwachstum noch höher aus. Für die Prämienzahler braucht es endlich griffige Gegenmassnahmen, die seit Jahren diskutiert, aber nicht umgesetzt werden.
In den letzten zwei Jahren sind die Kosten im Gesundheitswesen weiter gestiegen. Das Kostenwachstum fiel in den Jahren 2017 (1,7 Prozent) und 2018 (ein Prozent) deutlich tiefer aus als in den Vorjahren. Allerdings ist zu befürchten, dass die Atempause für die Prämienzahler ungenutzt und ohne wirkungsvolle Kostendämpfungsmassnahmen verstrichen ist, denn die Schätzung von santésuisse für 2019 und 2020 zeigt, dass bereits ein neuer Kostenschub droht.
Kostenwachstum von über fünf Prozent in diversen Bereichen in den nächsten zwei Jahren Gemäss der Analyse von santésuisse droht in mehreren Bereichen ein überdurchschnittlich starkes Wachstum:
In der Physiotherapie erwartet santésuisse aufgrund der Zunahme der Anzahl Physiotherapeuten und der Anzahl Behandlungen ein gleichbleibend hohes Wachstum von sechs Prozent. Statt in Pflegeheimen werden ältere Menschen vermehrt zu Hause betreut und gepflegt, weshalb im Spitexbereich mit einem Kostenwachstum von sechs Prozent zu rechnen ist.
Im Laborbereich ist der Trend ebenfalls besorgniserregend. Weil medizinische Labordiagnostik immer zahlreicher durchgeführt wird, erwartet santésuisse einen Kostenanstieg von fünf Prozent.
Nachdem die Kosten im ambulanten Spitalbereich im letzten Jahr dank des TARMED-Eingriffes des Bundesrates erstmals seit Jahrzehnten zurückgegangen sind, droht auch hier das alte Fahrwasser: Zu erwarten ist für den ambulanten Spitalbereich für das laufende und das kommende Jahr eine Kostensteigerung von fünf Prozent.
Auch im Bereich der Medikamente ist in den kommenden zwei Jahren mit einem weiteren Kostenwachstum von mehr als drei Prozent zu rechnen.
santésuisse ist die führende Branchenorganisation der Schweizer Krankenversicherer im Bereich der sozialen Krankenversicherung.
santésuisse setzt sich im Interesse der Versicherten und sämtlicher Mitglieder, unabhängig von ihrer Grösse und Organisation, für ein freiheitliches Gesundheitssystem ein, mit dem Ziel, den Versicherten über Leistungswettbewerb die Wahlfrei-heit, den Zugang zu qualitativ hochwertigen Dienstleistungen und ein gutes Kosten-Nutzenverhältnis zu garantieren. santésuisse ist bereit, dafür Kooperationen einzugehen.
Die Pressemitteilung Analyse von santésuisse zur künftigen Kostenentwicklung in der OKP wurde publiziert von santésuisse am 17.06.2019 (Siebzehnter Juni). Die Meldung Analyse von santésuisse zur künftigen Kostenentwicklung in der OKP hat die ID News-HLP-9-1796882.
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