Internet-Plattform Help.ch - Seit 1996


 

Die etwas andere Internet-Plattform

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Lesezeit
8 Min.
Originaltext von
Organisator, Thomas Berner
Publiziert in
«Der Organisator»
Publiziert am
28. August 2024

Die seit 1996 bestehende Internet-Plattform Help.ch betreibt ein Such- und Medienportal für Private, Firmen und Organisationen. Seit ein paar Monaten präsentiert sich die Plattform aufgeräumt und mit einem präzisierten und noch besser an die Nutzerbedürfnisse angepassten Angebot. Grund genug, um die Macher von Help.ch genauer kennenzulernen.


Suchmaschinen wie Google oder die Web-Plattform mögen verbreiteter sein und höhere Nutzerzahlen aufweisen. Doch sie sind lange noch nicht so alt wie Help.ch. 1996 war es, als der Informatiker Andy Rauch damit gestartet ist. Das Internet steckte damals noch in den Kinderschuhen und bot noch viel Raum für Experimente. Die Idee für die Plattform kam Andy Rauch bei der Nutzung von Videotex, jenes Informationsdienstes der PTT, mit dem sich schon in den 1990er-Jahren z.B. Theatertickets buchen oder sogar Bündner Nusstorten digital bestellen liessen. Solche Dinge sollten doch auch mit dem neuen World Wide Web möglich sein, dachte sich Andy Rauch und machte sich an die Arbeit. «Ich wollte eine zentrale Informationsplattform für die Schweiz schaffen», erzählt er. «Die Idee war, eine einfache und benutzerfreundliche Lösung zu entwickeln, die sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen genutzt werden konnte.» Andy Rauch startete zunächst mit einem reinen Branchenverzeichnis und Medienportal und kaufte sich sukzessive Domains, darunter eben help.ch, aber auch firmensuchmaschine.ch, eventkalender.ch oder aktuellenews.ch. «Damals kostete eine Domain noch rund 250 Franken», erinnert sich Rauch heute.


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Klarere Konturen geschaffen

Im Lauf der Jahre kamen immer mehr Domains und entsprechende Angebote hinzu. Ein «Gemischtwarenladen» also, während sich andere Plattformen auf Kerngebiete zu konzentrieren begannen? Andy Rauch bestreitet nicht, dass die Plattform etwas viel unter einen Hut bringen wollte. Aber es war schon immer sein Ziel, eine breite Palette an Dienstleistungen und Informationen anbieten zu können. Von dieser Strategie ist er immer noch überzeugt. Er erkannte aber die Notwendigkeit, die Angebote besser zu fokussieren: durch einen Wechsel von einer Multi-Brand- zu einer One-Brand-Strategie. Im Zuge dieser Fokussierung werden nun alle bestehenden Marken und Dienstleistungen sukzessive unter der Marke Help.ch zusammengefasst. Darüber hinaus stand auch die Einführung einer einheitlichen Kommunikation im Zentrum. Mit dem Engagement von Bernhard Zihler als Head of Communications wurde auch die PR- und Medienarbeit verstärkt. «Wir entwickelten eine klare, konsistente Markenbotschaft und visuelle Identität, die über alle Kanäle hinweg greift», so Rauch. Die Website präsentiert sich ebenfalls aufgeräumter: Eine klare Bündelung in die vier Pakete «Suchportale», «Newsportale», «Für Firmenkunden» und «Für Start-ups» erwartet nun die Besucherinnen und Besucher. «Einige Angebote haben wir vom Netz genommen. Doch diese können wir jederzeit und schnell wieder reaktivieren, sobald wir feststellen, dass ein Bedürfnis dafür besteht. Wir sind da sehr flexibel», sagt Andy Rauch.


Eine Alternative zu «Datenkraken»

Genau im Angebot von speziellen Dienstleistungen - dazu gehören auch ein Markenregister und Standortverzeichnisse, in denen alle Filialen eines Unternehmens gelistet sind - unterscheidet sich Help.ch von anderen, internationalen Business-Verzeichnissen wie z.B. Google My Business. Auch wenn man bei den Nutzerzahlen mit den «Grossen» nicht ganz mithalten kann, scheinen immer mehr Nutzerinnen und Nutzer die Dienstleistungen von Help.ch zu entdecken. Doch Andy Rauch räumt ein, dass mit den Nutzerzahlen von Websites auch viel Schindluderei betrieben werden kann – etwas, das ihm widerstrebt. «Help.ch war von Anfang an Mitglied des Schweizer Adress- und Datenbankverleger-Verbandes (SADV) und ehemaliger Teilnehmer der WEMF AG für Werbemedienforschung. So haben wir stets unsere zertifizierten Besucherzahlen veröffentlicht. Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit WEMF entfallen nun die beglaubigten Auflagezahlen», so Rauch. Wo bleibt nun also die Transparenz? «Wir arbeiten derzeit an einer neuen Lösung, um zukünftig unsere Analytics-Daten zu veröffentlichen und weiterhin für Klarheit und Vertrauen bei unseren Nutzern und Partnern zu sorgen», erläutert er. Und auch darauf legt Andy Rauch grossen Wert: «Die Daten werden in der Schweiz durch manuelle Kontrollen sowie durch den Einsatz von KI und automatisierten Prozessen prüft und verbessert.» So läuft z.B. stündlich ein Check ab, ob eine Web-Domain einer Firma noch in Betrieb ist oder nicht.


help.ch

Ganz ohne Google geht es nicht

Wie kommt Help.ch zu ihren Nutzerinnen und Nutzern? Denn wohl am häufigsten sucht jemand eine Information zuerst auf Google. «Genau so ist es», gibt Andy Rauch zu. Aber durch geschickte Google-Ads und SEO lotst man die Leute auch auf Help.ch. Ein gewisses Risiko besteht dabei: «Einmal hat Google seinen Suchalgorithmus geändert. Das führte dazu, dass von einem Tag auf den anderen unsere Nutzerzahlen einbrachen», erzählt er. Man musste darauf alles neu einrichten und umprogrammieren.

Nutzerinnen und Nutzer sind die eine Seite, die andere sind die Inhalte von Help.ch. Wie kommen diese zusammen? Die Medienplattformen werden einerseits mit Agenturmeldungen beliefert, anderseits auch durch Medienmitteilungen direkt aus Unternehmen. Doch der Kern ist die eigene Datenbank, auf die Andy Rauch denn auch stolz ist: «Wir verfügen über 18 Millionen Wirtschafts- und Firmendaten, 2'500 eigene Webadressen und 150 Informationsportale.» Damit ist Help.ch eine der grössten und zuverlässigsten Plattformen für Privatpersonen, Firmen und Agenturen in der Schweiz.» Ein eigener Datenschutzbeauftragter, Mitarbeiterschulungen und laufend optimierte Prozesse sollen zudem für die Einhaltung aller Datenschutzvorschriften sorgen. Auch sonst tut man bei Help.ch alles, um nicht Opfer von Hackern zu werden. «Wir verzeichnen gut 50 Angriffe pro Tag», weiss Andy Rauch um die Gefahren. Folgenschwer wäre ein Abfluss von Daten in kriminelle Hände. Andy Rauch hat aber auch schon umgekehrt erlebt, dass ihm Daten aus zweifelhaften Quellen angeboten worden sind.


Künstliche Intelligenz

KI bietet neue Chancen

Und wie sieht Andy Rauch die künstliche Intelligenz? Als Chance oder als Bedrohung für sein Geschäft? Aus seinen Erläuterungen wird klar: Die Chancen überwiegen. KI-Suchmaschinen verändern die Art und Weise, wie wir im Internet nach Informationen suchen, hält er fest. «Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz können sie personalisierte, kontextbezogene und oft präzisere Ergebnisse liefern als traditionelle Suchmaschinen», erklärt er. Er ist überzeugt: «Diese fortschrittlichen Technologien ermöglichen eine effizientere und zielgerichtetere Suche, indem sie aus den Interaktionen der Nutzer lernen, komplexe Anfragen besser verstehen und sogar vorhersagen können, wonach Nutzer suchen könnten. «Die Kombination von hochwertigem Inhalt und fortschrittlichen KI-Suchmaschinen bietet eine leistungsstarke Möglichkeit, Nutzern genau die Informationen bereitzustellen, die sie suchen, und dabei ihre Bedürfnisse und Präferenzen zu berücksichtigen.»

Wie Help.ch auf diesen Zug aufspringen wird, darüber hält sich Andy Rauch noch bedeckt. «Aber ich sprudle vor Ideen», sagt er. Was er nicht will, ist ein reines «Me too»-Produkt anbieten. «Derzeit fehlt es an überzeugenden Alternativen für Schweizer Kunden im Bereich der Online-Firmensuche und -Verzeichnisse», hält er fest und verweist darauf, dass eine gewisse Unzufriedenheit mit bestehenden Angeboten bestehe. Die bestehenden Produkte wolle man ausbauen und sich vor allem mit Freundlichkeit und gutem Service differenzieren. Was Help.ch nicht sein möchte: eine Buchungsplattform. Wobei sich die Frage stellt: Wenn man ein Restaurant sucht und auf Help.ch dann findet: Möchte man da nicht gleich einen Tisch reservieren können? Andy Rauch: «Da haben Sie nicht unrecht. Wir arbeiten bereits intensiv an einer Lösung.»


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